Hier habe ich auch geschrieben daß Michael an eine Falle glaubt und vorsichtig ist.
Viel hatte Michael nicht mehr herausgefunden. Der Verkäufer des Schlafmittels hatte ihm natürlich nicht verraten, an wen er es verkauft hatte. Es musste aber ein ziemlich hohes Tier sein, wenn er so ein Geheimnis darum machte. Aber das würde er schon noch herauskriegen. Das schwor er sich. Er würde Stevie nicht im Stich lassen. Wie es ihr wohl ging? Sie musste Höllenqualen ausstehen. Aber bald würde sie es geschafft haben und Michael holte sie da raus. Sie musste nur noch ein kleines Bisschen aushalten. Er war schon unterwegs. Doch leider konnte er heute aber nicht mehr viel machen, denn es war schon spät. Also fuhr er erst einmal zum Truck der Foundation zurück. Vielleicht war es besser, doch jetzt eine kleine Weile zu schlafen, um morgen früh wieder fit zu sein. Aber wollte er das wirklich? Er besprach noch das Wichtigste mit Devon, jedoch auch der Leiter der Foundation hatte nicht viel mehr Informationen bekommen. Dieser Fall wurde immer komplizierter. Es machte Michael wahnsinnig, dass es so gut wie gar keine Spur zum Entführer gab. Zwar hatte er zwei wichtige Namen, aber das nützte ihm im Moment auch noch nicht viel. Er wollte auf Devons und Bonnies Rat hin wirklich etwas schlafen, aber dazu war er einfach zu aufgeregt. Er musste seine bisherigen Beweise immer wieder durchgehen und besprach sich mit K.I.T.T., ob er irgendetwas übersehen hatte. Und so verging die Nacht. Bis Bonnie am nächsten Morgen zu K.I.T.T. mit einem großen Becher Kaffee kam und sich zu Michael beugte.
„Michael, hast Du etwa die ganze Nacht gearbeitet?“ Aber K.I.T.T.s Chefmechanikerin kannte Michael nur zu gut. Sie wusste, wie viel Stephanie ihm bedeutete und kannte auch die Geschichte der beiden. Michael tat ihr wirklich leid. Das war eine große Schwäche von ihm, dass er sich für andere oft bis zur Selbstaufgabe aufopferte. Aber sie wusste auch, dass er es für eine andere Frau niemals getan hätte. Es war nur, weil es Stevie war. „Du solltest etwas schlafen. Es ist schon Morgen.“
„Eben deshalb, Bonnie!“
„Ach Michael, wie willst Du Dich denn konzentrieren, wenn Du nicht mal ein paar Stunden Schlaf hattest?“
„Es geht nicht anders, Bonnie! Später kann ich schlafen!“
„Bist Du wenigstens weitergekommen?“, fragte sie und reichte ihm nun den Becher aus der kleinen Teeküche im hinteren Teil des Trucks. „Ich habe Dir Kaffee aufgeschüttet. Trink wenigstens etwas!“
„WAS für ein Service!“, grinste er.
„Lass Dir das nicht zur Gewohnheit werden!“
„Das ist aber schade!“, meinte er und sog den starken Geruch vom frischgebrühten Kaffee ein.
„Michael, Du bist unmöglich!“
„Nein, ich bin nicht weitergekommen. Ich weiß immer noch nicht, wer Stevie festhält und wo. Kannst Du Janet Collins mal überprüfen lassen?“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich mehr herausbekomme, als Du! Glaubst Du, sie treibt ein falsches Spiel?“
„Das weiß ich nicht, das wird sich zeigen, ob sie mich anruft, wenn ihr Vater auftaucht oder nicht.“
„Achso, Michael, ich habe K.I.T.T.s Turbo Booster ein wenig verstärkt und noch ein paar Zusatzfunktionen eingebaut.“, sagte Bonnie stolz.
„Du bist ein Schatz!“, lächelte er sie an.
Bonnie rollte genervt mit den Augen. „Womit habe ich das bloß verdient?“ Aber sie tat natürlich nur so. In Wahrheit freute sie sich sehr über sein Kompliment. Trotzdem blieb sie immer auf Distanz bei Michael und spielte die Unnahbare. Sie wusste, es hatte eh keinen Zweck. Oh ja, sie fand Michael Knight sehr attraktiv und genoss auch seine Komplimente, aber waren das in seinen Augen nicht nur Floskeln? Michael war ein Mann, der 10 Frauen an einer Hand haben konnte, ein wahrer Frauenheld. In Wahrheit sah er in ihr doch nur die Technikerin für K.I.T.T. Es brachte nichts, sich groß darüber Gedanken zu machen. Jetzt wollte sie absichtlich zum geschäftlichen Teil kommen, da das ziemlich unverfänglich war, da fing er wieder mit seinen bescheuerten Komplimenten an. Nannte sie auch noch Schatz. Das war zu viel.
„Na K.I.T.T., wie geht es Dir? Wie hast Du geschlafen?“, wandte sie sich nun K.I.T.T. zu. Was hätte sie auch zu Michael auf sein Kompliment groß antworten sollen? Musste er immer so blöde Sprüche reißen?
„AAHHH, danke Bonnie, ich habe sehr gut geschlafen!“, meinte er und es klang, als würde er sich recken. „Und dadurch, dass Du meine Funktionen noch verstärkt hast, geht es mir noch viel viel besser!“, antwortete das Auto.
„Ihr werdet sie sicher irgendwann gut brauchen können!“
Natürlich hatte Michael gemerkt, dass Bonnie absichtlich ablenkte. Oh man, diese Frau war kalt wie ein Eisblock. Reagierte nicht einmal auf Komplimente. Trotzdem mochte er sie sehr gerne. Sie war die gute Seele von K.I.T.T. Er trank nun einen großen Schluck Kaffee.
„Vielleicht sollte ich Dir mal erklären, was es mit den neuen Funktionen auf sich hat!“, sagte sie ein wenig tadelnd, denn sie wusste, bzw. ahnte, was nun kam.
„Später Bonnie! Ich muss los!“, sagte Michael und startete den Motor.
„MICHAEL!“ Bonnie war entsetzt. Das war so typisch Michael Knight. Nahm er das Ganze überhaupt ernst? „Aber ich muss Dir noch genau sagen, worauf Du achten musst!“
„Brauchst Du nicht, das kriege ich schon raus!“ Damit rauschte Michael auch schon rückwärts die Rampe hinunter und fuhr in Richtung Stadt.
Bonnie starrte ihm noch minutenlang hinterher. Dieser Kerl trieb sie noch in den Wahnsinn! Unmöglich. Dann sollte er halt sehen, wie er selbst klarkam, dachte sie schmollend. Er meinte ja immer, alles alleine machen zu müssen. Allerdings fragte sie sich, wo er jetzt hin wollte, wenn er nichts Brauchbares herausgefunden hatte.
„Michael, wo fahren wir eigentlich hin?“, wollte jetzt das Auto auch gerne wissen, als sie schon eine Weile unterwegs waren.
„Ich will nochmal zu diesem Verkäufer von dem Schlafmittel. Denn Collins ist definitiv nicht der Käufer.“
Schon gab es wieder ein altbekanntes Piepen und Michael seufzte. „Was gibt es Devon?“, fragte er ihn.
„Michael, da war gerade ein Anruf für Sie.“
„BINGO! War das Janet?“
„Richtig. Sie klang sehr aufgeregt und will Sie gerne treffen. Es geht wohl um ihren Vater. Sie meinte, sie hätte jetzt gehört, dass er Stephanie, ich meine Catherine entführt hat!“, erklärte Devon. „Offenbar hat sie ein Gespräch belauscht und er hat die Entführung zugegeben. Aber Genaueres wollte sie nicht sagen. Sie hat auf jeden Fall große Angst. Janet will Sie in Las Vegas im „Rising Sun“ treffen.
„Na also! Das sind ja großartige Neuigkeiten! Jetzt wird es doch langsam heiß!“, grinste Michael.
„Michael, ich weiß nicht…“, wollte Devon noch etwas sagen, doch Michael schnitt ihm das Wort ab.
„Ja, Devon, ich bin vorsichtig!“
Damit kappte Michael die Verbindung wieder. „Also, Kumpel, Du hast es gehört. Auf ins „Rising Sun“.“
Mit quietschenden Reifen legte Michael eine Vollbremsung hin und drehte sich, um in die andere Richtung zu fahren. Natürlich ging ihm auch immer wieder durch den Kopf, dass es eine Falle sein könnte.