So ich grabs mal wieder hoch.
Bonnie rätselte noch immer darüber, wie Michael das Gift verabreicht werden konnte, als Michael das Zimmer im Hauptquartier der Foundation betrat.
Man hatte ihnen gesagt, dass er im Laufe des morgigen Tages entlassen werden würde, aber sie war es gewohnt, dass er es nicht länger als nötig aushielt, und sich selbst gerne entließ.
„Hi Michael. Und wie geht’s dir?“
„Super.“ Antwortete er ihr kurz und setze sich in einen der alten Ohrensessel an der Wand.
Sie stand auf, und durchquerte den Raum kurzen Schrittes, bis sie vor ihm stand.
„Was mir nicht aus dem Kopf geht, ist die Frage, wie die dich vergiften konnten. Kannst du dich erinnern, was du an besagtem Tag gemacht hast?“
Michael schaute kurz zu ihr auf und runzelte die Stirn. Seine Augenbrauen bogen sich in seiner Anstrengung sich an die Stunden vor seinem Zusammenbruch zu erinnern.
„Ich hab den Tag zusammen mit Devon im Gang des Krankenhauses verbracht.
Und einen Becher nach dem anderen von diesem Spülwasser getrunken, den sie Kaffee nennen.“
Michael senkte wieder seinen Kopf und legte ihn in seine Hände.
Wenn er sich auch wieder mal selbst entlassen hatte, so hieß dass nicht, dass er auch wieder 100% hergestellt war.
Doch das wollte er keinem so genau mitteilen.
Und Bonnie akzeptierte es ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Nun sie und Devon hatten es in der Vergangenheit oft genug versucht ihn an seinen Entscheidungen zu überreden, waren aber meist gescheitert.
Bonnie schaute noch eine ganze Weile auf die Wellen auf Michaels Hinterkopf bis es ihr siedendheiß in den Kopf schoss.
Sie drehte sich um und tippte ein paar Befehle in den Computer.
„Kitt hast du Zugang zu den Überwachungsvideos des Krankenhauses?“
Es blieb kurz still, dann ertönte KITTs Stimme durch den PC Lautsprecher.
„Ja Bonnie, natürlich. Darauf hätte ich auch kommen müssen.“
Auf Bonnies Bildschirm erschien ein Bild des Korridors, wo bei einer Reihe Stühlen im Gang Devon und Michael zu erkennen waren.
Bonnie beobachtete wie Michael eins ums andere mal zwischen Devon und dem am Ende des Ganges aufgestellten Heißgetränkeautomaten auf und ab tigerte.
Wie sie der mitlaufenden Uhr entnehmen konnte, vergingen bald 2 Stunden, wo Michael etliche Becher des schwarzen Gebräus herunter kippte.
Immer wieder huschten weiß gewandete Personen durch den Gang, wo auch die eine oder andere Person am Automaten einen kurzen Stopp machte.
Eine der Personen hielt sich aber länger als die anderen dort auf und was Bonnie stutzig machte, er öffnete die Vorderseite des Automaten, trug aber keine Mechanikermontur sondern die eines Arztes.
Als er sich umdrehte, schaute er direkt in die Linse der Überwachungskamera.
Bonnie fror das Bild kurzerhand ein.
Eiskalte graublaue Augen blitzten ihr entgegen. Die rechte Gesichtshälfte von einer Narbe geziert, die es leicht machen sollte ihn zu identifizieren.
Sollte er in der Datenbank gespeichert sein.
Sie ließ sofort das Suchprogramm laufen.
Auf der linken Seite das gesuchte Gesicht des Mannes liefen in Sekundenbruchteil auf der anderen die gespeicherten Profile ab.
Der Abgleich könnte jedoch eine Weile gehen.
Als sie aufblickte stand Michael neben ihr und schaute mit versteinertem Gesicht auf die Gestalt.
„Was ist? Hast du einen Geist gesehen.“
Michael war mit seinen Gedanken jedoch nicht in der Gegenwart. Er war beim Anblick des Mannes weit in die Vergangenheit gerückt und durchquerte die Urwälder von Vietnam.
Er war ein Einzelgänger, schon immer gewesen und ein Partner akzeptierte er nur wenn er dazu gezwungen wurde.
Der Mann an seiner Seite war ihm zugeteilt worden.
Nun suchten sie das Lager der Vietcongs.
Nicht unweit konnte er ein Dorf unterhalb sehen.
Cornell Gray wies auf die zusammen geschusterten Hütten und hob sein Gewehr.
Michael jedoch wollte nicht auf zivile Personen schießen.
Er drückte den Lauf von Gray herab und schüttelte den Kopf.
Mit ein paar Zeichen bedeutete er ihm, dass sie sich trennen sollten, und das Dorf umgehen.
Darauf hatte er Gray lange nicht mehr gesehen.
Erst als er gefangen worden war, hatte er ihn wieder getroffen.
Was auch immer geschehen war, Gray war übergelaufen und arbeitete mit dem Feind.
Bei seiner Flucht hatte er Gray höchstpersönlich die Narbe zugefügt.
Michael schüttelte sich und wachte wieder aus seiner Erstarrung auf.
„Du brauchst nicht nach dem Namen zu suchen. Das ist Thomas Gray.“