Die unendliche Geschichte Teil 2

  • Also irgendwie tun wir uns mit dem Start schwer. :rolleyes:
    Bisher waren ja ein paar interessante Ideen dabei.
    Nun müssen wir nur zu einer interessanten Timeline kommen.
    Ein gewisses Gerüst wäre vielleicht hilfreich.
    Wie wärs damit:

    Etwas in Richtung Betriebsspionage.
    Das der neue Mustang noch ein Prototyp ist, und noch nicht veröffentlicht wurde.
    Dabei sind vielleicht die Pläne gestohlen worden.
    Und das eine Fahrzeug von Mr. Shelby war der Prototyp.

    Dazu dann die Sache der Freundschaft von Carroll Shelby mit Devon.
    Die zwei haben sich möglicherweise im 2. Weltkrieg bei einer Mission zusammen kennen gelernt, wo sie für den Geheimdienst gearbeitet haben.
    Und nun Jahre später kam es zu einer Zusammenarbeit, wo auch Shelby ein Sponsor der Knight Foundation wurde.
    Die ja von Knight Industries nicht gerne unterstützt wurde, und auf Unterstützung anderer Sponsoren auch mitunter angewiesen war.

    Und dann das Maleur von KITT, dass er das Funksignal nicht richtig deutete.
    Vielleicht muß Bonnie ja mal danach schauen, und KITTs Funktionen mal wieder überarbeiten und erneuern.

    Hier kommt vielleicht der neue Mustang ins Spiel.
    Nicht als neues Zuhause für KITTs CPU.
    Sondern wie im Film als neue Persönlichkeit.

    Und zuerst ist Michael gar nicht begeistert davon.
    Nur KITT versucht mit seiner toleranten Art, wenn auch im Stillen mit ungutem "Gefühl", dass ein neuer und besserer seine Show stiehlt, für ihn zu sprechen.

    Die Koreaner könnten vielleicht von ner Konkurrenzfirma angeheuert sein, die Wind vom neuen Knight Fahrzeug bekommen haben, und dies nun stehlen wollten.
    Dabei war der Angriff auf Michael und KITT und der Foundation nur ein Ablenkungsmanöver.
    Was meint ihr?
    Nur nen Vorschlag.

  • Aber auch das wäre ja wieder ein Angriff auf die Foundation selbst., obwohl man sich jetzt mittlerweile ohnehin schwer tut, in eine andere Richtung zu gehen, da ja der Anfang schon recht nahe legt, dass es wiedermal speziall nur um Michael und die Foundation geht.

    Wie wäre es damit? Shelby hat ein neues Superfahrzeug für die Regierung gebaut. Er war mit Devon zusammen im Krieg beim Geheimdienst oder wobei auch immer, und wollte ihm diesen halt vorführen und seinen Einfluss bei der Regierung dazu nutzen, das ganze unter Dach und Fach zu bringen.
    Die Koreaner oder wer auch immer wollen diesen Prototyp also stehlen.
    Vielleicht hat einer von ihnen ja schonmal was mit der Foundation zutun gehabt und weiß, wie gefährlich diese sein kann, wenn sie anfängt, zu ermitteln: Daher der Angriff auf Michael, bevor der überhaupt von irgendwas wusste.
    Nun ist es gescheitert, die Foundation vorzeitig auszuschalten. Michael und KITT ermitteln und versuchen von nun an, Shelby und den Mustang zu schützen, bis die Regierung das Projekt übernimmt oder die Angreifer identifiziert und ausgeschaltet sind.

    Wäre so mein Vorschlag.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

  • Ich finde das alles klingt ja sehr gut, aber vielleicht sollten wir weiterschreiben anstatt darüber zu "streiten"^^. Die Geschichte wird sich daraus schon ergeben. Ich habe leider erst am Wochenende wieder Zeit zu schreiben.

  • So, hatte am Wochenende doch keine Zeit, aber jetzt geht es weiter. Ich habe Mal versucht die Anregungen einzubauen:

    In der Foundation ruft Devon dann Michael zu sich. In Devons Büro warten Devon und Mr. Shelby bereits auf Michael. Devon richtet sich sogleich an Michael.
    Michael, darf ich ihnen vorstellen, Mr. Shelby. Ich denke sie hatten schon das Vergnügen.
    Michael steht auf und gibt Mr. Shelby die Hand. Er setzt sich wieder und hört weiter Devon zu.
    Mr. Shelby ist ein alter Freund von mir und produzierte eine Art Superauto für die Regierung.
    Also so etwas wie KITT?
    Nicht ganz, der Wagen besitzt keine künstliche Intelligenz wie KITT. Aber abgesehen davon gibt es durchaus einige Ähnlichkeiten. Wie sie sich ja sicher bereits gedacht haben, haben es wohl ein Paar Gangster auf den Wagen abgesehen.
    Und wir sollen diesen Wagen jetzt beschützen, bis er der Regierung übergeben wird, verstehe ich das richtig?
    Genau, Mr. Shelby bat die Foundation dafür zu sorgen, das dem Prototypen nichts geschieht.
    Na toll und dafür opfere ich meine Ferien. Kleiner Scherz, wie genau stellen sie sich das denn vor, Mr. Shelby?
    Nun, ich dachte daran, dass sie vielleicht vor meiner Garage Wache schieben könnten mit KITT.
    Kein Problem, ich werde heute Abend da sein!
    Gut, ich werde auf sie warten. Aber jetzt muss ich gehen, ich habe heute noch ein wichtiges Geschäft zu erledigen. Wenn sie mich bitte entschuldigen würden. Auf Wiedersehen Devon alter Freund, danke für die Hilfe.
    Gern geschehen, auf Wiedersehen.
    Michael steht auf und möchte gehen, dreht aber dann doch noch um.
    Ich werde dann auch Mal gehen und ähm Devon?
    Ja Michael?
    Danach kommen meine Ferien, ohne Widerrede.
    Michael verlässt Devons Büro und macht sich in KITT auf den Weg zu Mr. Shelbys Garage.

  • Etwas verspätet fuhr Michael stunden später auf dem Werksgelände von Shelby vor.
    Leider war er nach einem Nickerchen zu spät losgekommen, und zudem noch in einen Stau geraten.
    Doch nun war er endlich an seinem Ziel.
    In den Hallen war die Beleuchtung bis auf eine schon gelöscht.
    Langsam rollte er mit KITT an diese heran.
    Es war schon längst dunkel, und KITTs Digital Zeitmesser zeigte kurz vor 24 Uhr.
    Wer also arbeitete noch zu solch später Stunde?
    Oder war das gar schon ein Versuch den Hightech-Wagen zu stehlen?
    OK, Kitt. Schalt auf SILENT MODE und auf Überwachung.
    Umgehend wurden die Fahrgeräusche von KITT gedämpft und nur noch ein leises Summen war zu hören. Ebenso klappten die Scheinwerfer ein.
    Dafür erwachten im Inneren einige Lämpchen und der Monitor zum Leben.
    Graphisch angedeutet, lies KITT seinen Scanner über die Gebäude und im Besonderen über die beleuchtete Halle gleiten.
    Der Mustang stand noch immer in der Halle, doch irgendjemand machte sich an ihm zu schaffen.
    OK, KITT. Ich werd mir das anschauen.
    Er manövrierte den in Dunkelheit getauchten schwarzen Wagen an die Seite der Halle und glitt aus ihm hinaus.
    Hinter ihm schloss KITT die Fahrertüre genauso geräuschlos wie zuvor sein Motor erloschen war.
    Vorsichtig schob Michael seinen Kopf um die Ecke und spähte in die Halle.
    Im hinteren Teil stand der ihm schon bekannte Wagen, halb zugedeckt mit einer Plane.
    Der vordere Teil war jedoch bis zur Mitte des Daches hochgeschoben und zwei Beine lugten unter der Karosserie hervor.
    Diese steckten in einer grauen Arbeitshose.
    Er schlich sich leise zu dem paar Beine heran.
    So, machen wir Überstunden?
    Bei seinen Worten glitt die Person unter dem Auto hervor.
    Überrascht schaute Michael in ein paar erschrocken dreinschauende graublaue Augen, die ihm aus einem von schräg abstehenden blonden Haaren entgegen schauten.
    Doch nur kurz blieb der erschrockene Ausdruck, dann wich er dem Glitzern eines Angriffs.
    Und das warnte Michael.
    Im gleichen Moment wie die junge Frau mit ihrem Drehmomentschlüssel aufsprang, wich er zurück und fasste noch im rechten Moment nach ihrem auf ihn zurastenden Arm.
    Sie machte sich jedoch mit einer ruckartigen Bewegung aus seinem Griff los, um nach einer Sprühdose auf dem neben ihr befindlichen Rollkasten zu greifen.
    Michael konnte sein Gesicht noch rechtzeitig wegdrehen, doch die Ladung Caramba tropfte nun an seinen Haaren entlang in seinen Hemdkragen.
    Nun wirklich verärgert, packte er nach ihren beiden Handgelenken und drückte zu.
    Polternd fielen die Gegenstände zu Boden.
    Ein weiterer geschickter Griff, und die Dame fand sich mit ihrem Oberkörper auf der Motorhaube des Mustangs wieder, die Hände auf ihrem Rücken von ihm in festem Griff gehalten.
    Und nun will ich wissen, was sie hier zu solch später Stunde, unter dem Auto zu suchen hatten?
    Ihr Kopf drehte sich so weit wie sie konnte zu ihm um, und zischend erwiderte sie:
    Im Gegensatz zu ihnen, arbeite ich hier.
    Ach ja. Natürlich. Und das soll ich ihnen glauben?
    Wenn sie mich lassen, kann ich ihnen meinen Firmenausweis zeigen.
    Michael schaute kritisch in ihre glitzernden Augen, lockerte dann aber schließlich leicht seinen Griff.
    Ich muss an meine Brusttasche kommen
    Daraus holte sie eine Magnetkarte mit Bild und Namen von Shelby Industries heraus.
    Maggie Stone konnte er darauf lesen.
    Und was machen sie hier?
    Konterte sie nun.
    Mein Name ist Michael Knight. Von der Foundation für Recht und Verfassung.
    Michael gab ihr die Karte zurück, und reichte ihr nun seinerseits seine Visitenkarte.
    Hätten sie das nicht gleich sagen können? Mr. Shelby hat ihre Ankunft angekündigt.
    Michael zuckte kurz seine Arme.
    Ich dachte sie sind gerade dabei, den Wagen zu sabotieren.
    Maggie drehte sich zu dem Mustang um.
    Ich? Nein. Ich bin die Chefmechanikerin hier, und musste noch ein paar Justierungen und Feineinstellungen machen. Wären sie pünktlich gekommen, hätte sie Mr. Shelby in meine Mannschaft einweisen können.
    Michal stöhnte auf.
    Das konnte noch eine herrliche Zusammenarbeit mit dieser kratzbürstigen Dame werden.

  • "Nun gut", sagte Michael, "Nun haben wir uns ja kennengelernt."
    "So sieht's aus", gab Maggie schon genervt zurück, "Dürfte ich jetzt bitte mit meiner Arbeit fortfahren?"
    Michael hob abwehrend die Hände.
    "Hey, klar. Sie machen ihren Job, ich meinen."
    "Sehr schön", sagte sie und verschwand wieder unter dem Auto.
    Michael sah sich etwas ratlos um. Er hatte irgendwie einen freundlicheren Empfang erwartet. Klar, er war etwas zu spät gekommen, aber immerhin war er hier. Das Auto stand auch noch hier herum, also war doch auch alles in Ordnung.
    Er würde wohl etwas das Eis brechen müssen.
    "Arbeiten Sie schon lange für Shelby Industries?"
    "Ja."
    "Und gefällt's Ihnen?"
    "Ja."
    Michael seufzte. Ein Härtefall.
    "Sie sind wohl nicht die gesprächigste, oder?"
    "Nicht unbedingt."
    "Wie wäre es, wenn ich Ihnen einen Kaffee austun würde?"
    "Der Kaffeeautomat ist direkt neben der Tür rechts von ihnen. Stellen Sie den Becher einfach auf die Haube, ich finde ihn dann schon."
    Michael sah verdutzt auf die Beine, die unter dem Auto hervorragten.
    "Ich dahcte eigentlich", begann er, "Dass wir den zusammen trinken und uns ein bisschen unterhalten. Wir werden schließlich für eine gewisse Zeit zusammenarbeiten müssen."
    "Müssen wir nicht. Sie tun ihre Arbeit und ich meine."
    "ja, aber... ."
    "Knight!"
    Sie kam mit wütendem Gesicht unter dem Auto hervor.
    "Hören Sie", sagte sie zähneknirschend und rang offenbar damit, ihn nicht weiter anzuschreien, "Ich habe nicht gerade die beste Laune und hasse es, wenn man mich bei meiner Arbeit stört, okay? Stellen Sie sich meinetwegen dahinten in die Ecke und zählen Sie so oft bis tausend, wie Sie können, aber lassen Sie mich in Ruhe. Ist das deutlich geworden?"
    Michael trat zurück. "Okay, okay. Wenn Sie Hilfe brauchen, Lady, rufen Sie mich einfach. Ich bin in der Nähe."
    "Danke, ich werd's mir merken."
    Und mit diesen Worten rutschte sie wieder unter das Auto.

    Michael starrte sie noch kurz ungläubig an, dann wandte er sich um und ging zu KITT zurück, der draußen noch immer wartete.
    Er öffnete die Fahrertür und schwang sich auf den Fahrersitz.
    "Heute ist ihr berühmter Charme anscheinend auf Granit gestoßen, Michael."
    "Ach, halt die Klappe", gab Michael patzig zurück. Irgendwie konnte er sich nicht des Gefühls erwehren, dass KITT die Situation amüsant fand.
    Nach einem Moment des Schweigens gbegann er wieder zu sprechen: "Hast du die gesamte Umgebung abgetastet?"
    "Ich habe meine systematische Suche gerade abgeschlossen. Ich konnte nichts ungewöhnliches feststellen."
    "Wie sieht's aus mit den Firmendaten von Shelby Industries? Mitarbeiter-Akten und so weiter?"
    "Der Auftrag war sehr kurzfristig. Die Daten werden gerade in der Foundation aufbereitet und ausgewertet. Sie sollten innerhalb der nächsten Stunde für uns bereit stehen. Warum?"
    "Zur vorzeitigen Erkennung möglicher Diebe."
    "Natürlich." Es lag wieder so ein vielsagender Ton in KITTs Stimme. Aber Michael hatte nicht vor, die Daten von Maggie abzurufen. Sie war ihm auch egal, auch wenn KITT das vielleicht anders sah. Wer sich so patzig ihm gegenüber benahm, der hatte auch nicht Michaels großes Interesse verdient.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

  • So wollte mich auch mal wieder melden, leider hab ich grad noch nicht so viele ideen. Aber ein dickes Lob an alle schreiber da drausen!!! Ihr macht das alles super!!! ;)

    Gruß Maurice

    2 Mal editiert, zuletzt von momo (3. April 2008 um 17:03)

  • "Michael?"
    Michael öffnete langsam die Augen. KITT hatte, um seinen Schlaf etwas angenehmer zu gestalten, seine digitalen Anzeigen etwas gedimmt, doch jetzt, wo er sich die Augen rieb, erreichten sie langsam wieder die gewohnte Helligkeit. Die Skala an der Surveillance schlug wie verrückt aus.
    "Was gibt es, Kumpel?"
    "Ein Lastwagen nähert sich. Ich zähle zehn Männer, fünf davon in einem PKW."
    Michael war auf einen Schlag hellwach.
    "Überprüf sie."
    "Habe ich bereits getan, Michael", drang KITTs Stimme aus den Lautsprechern, "Sie tragen schwere Waffen bei sich. Möglicherweise sind das die Diebe."
    "Ich halte es für sehr wahrscheinlich. Wie viel Zeit haben wir noch?"
    "Etwa 45 Sekunden. Durch die vielen Gebäude sind sie erst spät in meinem Sensorbereich aufgetaucht."
    Michael sprang aus dem Wagen und rannte zu Maggie in die Halle. Sie lag noch immer unter dem Auto.
    "Maggie, kommen Sie!", sagte er grob und zog sie unter dem Wagen hervor. Sie stieß ihn von sich.
    "Sind Sie noch zu retten?!"
    "Wir bekommen Gesellschaft."
    "Woher wissen Sie... ?"
    "Keine Zeit für lange Erklärungen. Kommen Sie...!" Michael riss sie am Arm herum und sah gerade noch, wie ein Pick-Up vor dem Eingangstor der Halle zum Stehen kam. Drei maskierte Männer sprangen sofort heraus. Sie erblickten Michael und Maggie und rissen die Maschinenpistolen hoch.
    "Runter!", rief Michael und stieß Maggie über die Haube des Prototypen in Deckung. Er selbst ließ sich hinter einen Stahlträger fallen. Die Kugeln schlugen gegen das Metall und prallten an dem anderen Wagen ab. Maggie lag geduckt hinter ihrem Schmuckstück. Die Männer kamen näher.
    Michael nahm seinen Comlink hoch: "KITT, wir brauchen deine Hilfe."
    "Sofort, Michael."

    Im Cockpit des schwarzen Trans Am erwachten nun auch die letzten dunklen Lämpchen zum Leben. Die Zündung sprang an, die Scheinwerfer klappten auf, die Schaltung rastete ein. KITT drückte das Gaspedal durch und schoss mit quietschenden Reifen nach vorne. Die drei maskierten Männer hörten den Wagen auf sich zuschlingern, drehten sich um und eröffneten abermals das Feuer. Die Kugeln prallten an KITT ab wie Seifenblasen. Der schwarze Wagen wurde nicht langsamer. Die Männer sprangen hastig davon und KITT kam mit einer schnellen Drehung direkt in die Halle gefahren. Er wirbelte wieder um 180°, kam nur Millimeter vor dem Prototypen zum Stehen und schwang beide Türen auf, sodass Michael und Maggie die größtmögliche Deckung hatten. "Maggie, in den Wagen", brüllte Michael, doch erst jetzt fiel ihm auf, dass sie nicht mehr hinter dem Wagen lag, sondern durch eine der hinteren Türen floh.
    "KITT?!"
    "Ich orte noch zwei Männer im hinteren Teil des Gebäudes. Sie werden der jungen Frau gleich den Weg abschneiden."
    "Beschäftige die Jungs hier vorne etwas, ich werde ihr helfen!"
    Die Türen des Wagens schwangen wieder zu und KITT beschleunigte wieder. Michael rannte durch dieselbe Tür wie Maggie und befand sich auf einem schwach erleuchteten Gang. Er rannte so schnell er konnte und sah Maggie in einiger Entfernung noch um eine Ecke biegen sehen. Sie stieß einen markerschütternden Schrei aus. Schüsse fielen. Michael beschleunigte seine Schritte noch einmal. Als er die Ecke erreicht hatte, um die Maggie gebogen war, kam ihm gerade in dem Moment einer der Maskierten entgegen.
    Michael reagierte instinktiv und riss noch im Lauf seinen Ellenbogen hoch. Der Mann bekam den Schlag direkt auf die Nase. Michael riss ihn am Arm und warf ihn gegen die gegenüberliegende Wand. Der andere Kerl stand auf, denn er hatte sich neben die am Boden liegende Frau gekniet. Michael verpasste ihm noch im Aufstehen einen Fußtritt gegen den Kopf und entriss ihm die Waffe. Er schleuderte sie weg, doch der erste Mann kam wieder auf ihn zu. Michael stieß dessen Waffe weg, platzierte einen kraftvollen Schlag in dessen Magengrube und dann gegen die Schläfe. Der Mann sank zusammen. Nun kam der zweite wieder hoch, doch als Michael ihm seinen Ellenbogen wieder ins Gesicht rammte, gab auch er auf und sank in sich zusammen. Michael ging neben Maggie auf die Knie. Unter ihr bildete sich eine Blutlache. Er hob sie vorsichtig hoch.
    "Durchhalten", zischte er, "Ich bin ja da. KITT, hol uns ab."
    Michael rannte auf die vor ihm liegende Tür zu, stieß sie mit den Füßen auf und fand sich in einer Halle voller elektronischer Bauteile wieder. Er sah sich panisch um, da er keine Tür erkennen konnte, da ertönte auch schon der vertraute Ton von KITTs Turbinen.
    Wie ein schwarzer Speer durchbrach der Trans Am die großen Hallentore. Der Wagen rammte Tische und Werkbänke um, Schränke stürzten zur Seite und mit quietschenden Reifen kam KITT mit offener Beifahrertür zum Stehen. Michael legte sie vorsichtig auf dem Sitz ab und sprang dann auf den Fahrersitz.
    "Michael, Sie wissen... ."
    "Um deine Bezüge mache ich mir später Gedanken. Bring uns hier raus und ruf die Polizei."
    "Sie ist schon auf dem Weg."
    Michael verschwendete nicht einmal mehr die Zeit an den Rückwärtsgang. Er trat das Gaspedal durch, betätigte den Turbo-Boost und schoss durch eine weitere Wand in die kühle Nachtluft.
    Polizeisirenen näherten sich bereits, der Lastwagen setzte sich wieder in Bewegung. Michael schaltete auf Pursuit. So gerne er diese Typen auch aufhalten würde, es gab wichtigeres jetzt. Besorgt sah er zu Maggie hinüber, deren Lebensfunktionen laut KITT bedrohlich abfielen. Der schwarze Wagen zog an den heranrasenden Polizeiwagen knapp vorbei und die roten Rücklichter verschwanden in der Dunkelheit.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (12. Oktober 2008 um 21:03)

  • "Wie geht's ihr?", fragte Devon besorgt, als er Michael endlich auf dem Krankenhausflur begegnete. Der jüngere Mann stand mit blutverschmierten Klamotten vor einer Sichtscheibe der Intensiv-Station, durch die man Maggie beobachten konnte, die an etlichen Geräten angeschlossen war.
    "Sie hat viel Blut verloren, aber die Ärzte meinten, sie seien zuversichtlich. Genaueres können sie uns erst morgen sagen", antwortete Michael und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
    "Sie sehen müde aus, Michael."
    "Ich steh nur noch wegen des Krankenhauskaffees auf den Beinen. Eigentlich unglaublich, wenn man bedenkt, was das für eine Brühe ist. Nichtmal meinem ärgsten Feinden würde ich den zum Frühstück wünschen."
    "Wie ich höre, haben Sie Ihren Humor noch nicht verloren", bemerkte Devon väterlich lächelnd. Er war offenbar ganz dankbar, dass Michael nichts passiert war.
    "Wissen Sie etwas über die Angreifer, Michael?"
    Michael seufzte: "Absolute Profis. Top organisiert und eiskalt. Schwer bewaffnet."
    "Konnten Sie irgendwas erkennen? Irgendetwas, was uns weiter hilft?"
    "Denken Sie wirklich, ich würde Ihnen das vorenthalten?"
    "Tut mir Leid, Michael. Der Polizei ist es nicht gelungen, Spuren zu sammeln, abgesehen von den Patronenhülsen."
    "Na immerhin etwas. Wurde etwas gestohlen?"
    "Einige Mitarbeiter von Shelby Industries versuchen gerade, das herauszufinden. Sie arbeiten daran."
    Michael seufzte wieder und setzte sich erschöpft. Sie hatten die vielleicht einmalige Chance verpasst, etwas über die Angreifer herauszufinden, auf deren Konto vielleicht bald sogar ein Mord ging. Devon setzte sich neben Michael und klopfte ihm auf die Schulter.
    "Es ist nicht ihre Schuld, Michael, Sie haben sie sogar gerettet."
    "Noch ist Maggie nicht über den Berg."
    "Und der Prototyp ist auch noch an Ort und Stelle. Sie haben getan, was sie konnten."
    "Möglich."
    Sie saßen noch einen Augenblick schweigend dort, dann stand Michael auf.
    Als er Devons neugierigen Blick bemerkte, sagte er: "Würde Sie wohl so nett sein und hier warten, bis sie aufwacht? Ich fühle mich irgendwie verantwortlich und... ."
    "Keine Sorge, Michael, ich warte hier. Die Polizei und Bonnie arbeiten daran, ihre Angehörigen zu verständigen. Fahren Sie zur Foundation und schlafen Sie sich aus."
    "Danke, Devon. Ich werde in ein paar Stunden von mir hören lassen."
    Mit schlurfenden Schritten ging Michael den Gang entlang, während Devon erst ihm besorgt nachsah und dann Maggie mit noch ernsterem Blick betrachtete. Ein Debakel.

    KITT kam Michael schon am Eingang entgegen und öffnete ihm die Fahrertür. Die wenigen Krankenhausmitarbeiter, die zu dieser Tageszeit hier waren, hatten meist Schichten von 18 oder mehr Stunden hinter sich und waren daher nicht mehr überrascht, Autos zu sehen, die von selbst fahren konnten. Sie waren wahrscheinlich nach diesem Pensum nie von etwas wirklich überrascht. Michael setzte sich langsam auf den Fahrersitz, wobei er sich am Wagendach festhalten musste.
    "Michael? Alles in Ordnung?"
    "Ja, KITT, wieso?"
    "Normalerweise sind Sie nach so einer Nacht nicht ganz so übermüdet. Heute sind Sie, wie soll ich sagen?, >fertiger< als sonst."
    "Das passt schon, KITT. Konntest du gestern irgendwelche verwertbaren Daten sammeln?" Michael reihte den schwarzen Trans Am auf den morgendlichen Straßen ein, die sich langsam mit dem Berufsverkehr des Tages füllten.
    "Ich weiß nicht so recht. Wie üblich habe ich auch eine Menge Datenmüll gesammelt, der erst ausgesiebt werden muss. Michael. Michael?"
    Michael konnte die Straße kaum noch sehen, er sah es wie durch einen wässrigen Film. Er konzentrierte sich, woebi er den Steuerknüppel fester umgriff, doch das gelang ihm nur noch für Sekunden.
    "Michael? Michael!"
    Während seine Hände vom Steuer glitten, wechselte eine Anzeige von NORMAL CRUISE auf AUTO CRUISE und der Pontiac beschleunigte. Mit einer gewagten 180°-Drehung schob der Wagen sich in eine Lücke auf der Gegenfahrbahn und überholte waghalsig. Mit quietschenden Reifen kehrte der Wagen auf den Krankenhausparkplatz zurück.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

  • Kitt alarmierte Devon mit einem Funksignal zu dessen Pager.

    Devon las die Nachricht, um kurz darauf den Krankenhaus flur entlang zu Kitt zu hetzen. Denn die Nachricht des Pagers war ganz und gar keine gute, denn in ihr stand:,, Devon, kommen sie schnell zum Parkplatz, jemand hat Michael mit einem tödlichen Nervengift vergiftet. Wenn er kein gegengift bekommt, kommt es zum Herzstillstand in 10 Minuten."

    Gruß Maurice

  • Zeitgleich mit der Nachricht des Pagers ging ein Notruf in der Krankenhauszentrale ein.
    In der Notaufnahme gälte es aus den Lautsprechern, und das Krankenhauspersonal rannte mit einer Liege vor die Tore.

    Kitt hatte nochmals die Situation überrechnet, und die Überlebenswahrscheinlichkeit für Michael für höher befunden, wenn er direkt zum Eingang der Notaufnahme fuhr.
    „Mr. Miles ich werde Michael an der Notaufnahme absetzen. Es ist sofortige Handlung erfordert.“
    Teilte er sich Devon noch schnell mit.
    Er schleuderte die Einfahrt so sanft wie möglich hinauf und hielt mit quietschenden Reifen vor den gerade herausstürzenden Ärzten und Pflegern.
    Diese rissen zuerst die Beifahrertüre auf, stutzten kurz über den leeren Beifahrersitz, doch beim Anblick des zusammengesunkenen Fahrers liefen sie sofort um den Wagen herum.

    Als die Sanis mit Michaels Körper auf der Liege in das Krankenhaus hineineilten, erwachte Kitts Monitor zum Leben.
    Sich in das Überwachungssystem des Gebäudes einklinkend, verfolgte er den rasanten Lauf die Korridore entlang.
    Devon hatte sich der Gruppe angeschlossen und lief neben der Liege her.
    Vor den Türen des Behandlungssaales musste er dann jedoch stoppen.
    Hier ließ ihn das Krankenhauspersonal nicht mit hinein.
    Jedoch hatte die Zeit ausgereicht, den diensthabenden Arzt noch über die Situation aufzuklären.
    Ab jetzt konnte er nur noch warten.
    Darauf ob sie Michael stabilisieren konnten.

    Hektisch rannten Ärzte und Schwestern um den bewusstlosen Mann herum.
    Nahmen Werte der verschiedenen Geräte ab, und leiteten die ersten Schritte für die Stabilisierung ein.
    Dr. Stewart beugte sich gerade über den Oberkörper des Patienten, als ihm eine Stimme im Befehlston medizinische Begriffe entgegen warf.
    Kurz stutzte er, doch die darauffolgende Erklärung klang plausibel und so befolgte er die Anweisung.
    Das hektische Piepsen der Geräte beruhigte sich.

    Devon tigerte eins ums andere mal von einer Seite der Stuhlreihe zur anderen.
    Seinen Kopf mit dem silbernen Haupthaar gesengt, die Finger verschlungen vor seinem Gesicht haltend.
    Eine Gestik die seine hohe Nervosität und Besorgtheit ausdrückte.

    „Mr. Knight ist momentan stabilisiert.“
    Devon drehte sich zu dem eintretenden Arzt herum.
    Ungeduldig wartete er der weiteren Worte des Arztes, der sich gerade von Maske, Haube und Handschuhe entledigte.
    „Jedoch haben wir das entsprechend benötigte Gegengift nicht vorrätig. Wobei es sich um ein seltenes Präparat handelt, genauso wie auch das Gegenmittel. Wir müssen erst heraus finden, wo es aufbewahrt wird. Hinzu kommt dann noch der Transport.“
    „Und wie lang dauert das?“
    Der Arzt zuckte die Schultern.
    Der Glaube an die Wahrscheinlichkeit, dass dies noch rechtzeitig geschehen würde, konnte Devon im Gesicht des Arztes heraus lesen.
    Nun gut, sollte sich das Krankenhauspersonal ruhig darum kümmern.
    Jedoch würde er sich allein auf diese nicht verlassen.
    Er würde seine eigenen Ressourcen in Bewegung setzen.
    „Kitt, du hast mitgehört?“
    „Ja Mr. Miles. Ich durchforste schon die verschiedenen Datenbanken.“
    Mit einem kurzen Nicken zu dem noch immer überrascht dreinblickenden Arzt, eilte Devon aus dem Gebäude.

  • ,,Devon, ich habe Michaels Werte durch verschieden Datenbank-Datensätze verglichen. Das Gegengift A031/2 ist mit 37,3784% das Wahrscheinlichste Gegengift. Wenn es das richtige ist, wird Michael überleben, ist es das falsche, bekommt er zwar keinen Herzstillstand, doch es kann mit 66,666% zu einer dauerhaften Hirnschädigung kommen.'' sagte Kitt.
    Devon überlegte kurz:,, Sollen wir es versuchen, Kitt?''
    ,,Ich fürchte, es bleibt uns nichts anderes übrig'', sprach Kitt.
    Devon ging zu dem Artzt und sagte in kurzen Worten was sache ist.
    Der Artzt schaute verwundert und sagte:,, Ok, das ist seine einzige möglichkeit zu überleben.
    Leitet die transfusion ein. Stellt die Stabiliesierungsmaschine auf BHB 332.......''

    Gruß Maurice

  • Devon legte Bonnie tröstend den Arm auf die Schulter, die weinend und verrückt vor Sorge in der Kantine des Krankenhauses saß. Es war nun eine Woche her, seit man damit begonnen hatte, Michael das Gegengift zu verabreichen. Es gab keine Neuigkeiten.
    Die Verzweiflung war groß, doch Bonnie hatte gerade nur wieder einen Weinschub, der sich gleich legen würde. Sie war einfach total entkräftet.
    Devon wusste, das ser der Fels in der Brandung war, der für die Stabilität sorgen musste, doch auch ihm fiel es schwer.
    Sein Handy klingelte.
    Devon löste sich von Bonnie und nahm ab.
    "Devon Miles?"
    "Devon, hier spricht KITT. Michael's Werte verbessern sich langsam. Er ist über den Berg."
    "Das ist großartig. Danke, KITT, ich spreche sofort mit einem der Ärzte."
    Devon ging zu Bonnie.
    Sie blickte ihn erwartungsvoll an.
    "Gute Nachrichten?"
    "Gute Nachrichten, Bonnie."

    Es vergingen noch einige Tage, bis Michael schließlich die Augen öffnete. Er war nicht so sehr erstaunt darüber, all seine engsten Freunde um sich zu sehen, denn es war doch eine sehr überschaubare Zahl, sondern vielmehr über die Tatsache, in einem Krankenhaus zu liegen.
    "Was ist passiert?", war die erste Frage, die er schwach zustande brachte.
    "Sie wurden vergiftet, Michael. Es hat eine Weile gedauert, sie zu retten."
    "Danke für die Geduld."
    "Schon okay. Haben Sie eine Ahnung, wer Sie vergiftet haben könnte?"
    "Was sagen KITTs Aufzeichnungen?"
    "Wir haben noch nichts brauchbares auswerten können", klinkte Bonnie sich, die die einzige andere Person im Raum war.
    Die Tür ging auf und ein junger Arzt kam herein und musterte seinen Patienten.
    "Mr Knight, wie geht es Ihnen?"
    "Absolut hervorragend dank Ihrer Behandlung, Doktor."
    "Übertreiben Sie nicht mit der Schmeichelei, wir hatten etwas Hilfe", sagte er mit einem Seitenblick auf Devon, der KITTs Informationen weitergeleitet hatte.
    "Mr Knight", fuhr er fort, "Es war wirklich sehr knapp. Was auch immer das war, was sie abbekommen haben... halten Sie es in Zukunft fern von sich."
    "Ich werd's mir merken. Wann darf ich nach Hause?"
    "Wir werden sie noch drei, vier Nächte zur Beobachtung hierbehalten, dann besprechen wir das nochmal. In Ordnung?"
    Michael grummelte etwas unverständliches und der Arzt ging wieder.
    "Drei, vier Nächte", zischte Michael, "Wir haben schon genug Zeit verloren."
    "Erholen Sie sich, Michael. Sie können es gebrauchen."
    Devon und Bonnie gingen zur Tür.
    "Wenn Sie sich einsam fühlen, denken Sie dran, dass SIe ihren COmlink noch tragen. KITT steht auf dem Parkplatz."
    "Danke, Devon."

    Devon und Bonnie schlossen die Tür hinter sich und unterhielten sich aufgeregt. Es war unglaublich, dass Michael die Kurve wiedermal geschafft hatte. Sie bemerkten beide nicht den Mann in dem Arztkittel und der leichten Narbe über der rechten Gesichtshälfte, der sie mit finsterem Blick musterte.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

  • So ich grabs mal wieder hoch. :D

    Bonnie rätselte noch immer darüber, wie Michael das Gift verabreicht werden konnte, als Michael das Zimmer im Hauptquartier der Foundation betrat.
    Man hatte ihnen gesagt, dass er im Laufe des morgigen Tages entlassen werden würde, aber sie war es gewohnt, dass er es nicht länger als nötig aushielt, und sich selbst gerne entließ.
    „Hi Michael. Und wie geht’s dir?“
    „Super.“ Antwortete er ihr kurz und setze sich in einen der alten Ohrensessel an der Wand.
    Sie stand auf, und durchquerte den Raum kurzen Schrittes, bis sie vor ihm stand.
    „Was mir nicht aus dem Kopf geht, ist die Frage, wie die dich vergiften konnten. Kannst du dich erinnern, was du an besagtem Tag gemacht hast?“
    Michael schaute kurz zu ihr auf und runzelte die Stirn. Seine Augenbrauen bogen sich in seiner Anstrengung sich an die Stunden vor seinem Zusammenbruch zu erinnern.
    „Ich hab den Tag zusammen mit Devon im Gang des Krankenhauses verbracht.
    Und einen Becher nach dem anderen von diesem Spülwasser getrunken, den sie Kaffee nennen.“
    Michael senkte wieder seinen Kopf und legte ihn in seine Hände.
    Wenn er sich auch wieder mal selbst entlassen hatte, so hieß dass nicht, dass er auch wieder 100% hergestellt war.
    Doch das wollte er keinem so genau mitteilen.
    Und Bonnie akzeptierte es ohne ein Wort darüber zu verlieren.
    Nun sie und Devon hatten es in der Vergangenheit oft genug versucht ihn an seinen Entscheidungen zu überreden, waren aber meist gescheitert.
    Bonnie schaute noch eine ganze Weile auf die Wellen auf Michaels Hinterkopf bis es ihr siedendheiß in den Kopf schoss.
    Sie drehte sich um und tippte ein paar Befehle in den Computer.
    „Kitt hast du Zugang zu den Überwachungsvideos des Krankenhauses?“
    Es blieb kurz still, dann ertönte KITTs Stimme durch den PC Lautsprecher.
    „Ja Bonnie, natürlich. Darauf hätte ich auch kommen müssen.“
    Auf Bonnies Bildschirm erschien ein Bild des Korridors, wo bei einer Reihe Stühlen im Gang Devon und Michael zu erkennen waren.
    Bonnie beobachtete wie Michael eins ums andere mal zwischen Devon und dem am Ende des Ganges aufgestellten Heißgetränkeautomaten auf und ab tigerte.
    Wie sie der mitlaufenden Uhr entnehmen konnte, vergingen bald 2 Stunden, wo Michael etliche Becher des schwarzen Gebräus herunter kippte.
    Immer wieder huschten weiß gewandete Personen durch den Gang, wo auch die eine oder andere Person am Automaten einen kurzen Stopp machte.
    Eine der Personen hielt sich aber länger als die anderen dort auf und was Bonnie stutzig machte, er öffnete die Vorderseite des Automaten, trug aber keine Mechanikermontur sondern die eines Arztes.
    Als er sich umdrehte, schaute er direkt in die Linse der Überwachungskamera.
    Bonnie fror das Bild kurzerhand ein.
    Eiskalte graublaue Augen blitzten ihr entgegen. Die rechte Gesichtshälfte von einer Narbe geziert, die es leicht machen sollte ihn zu identifizieren.
    Sollte er in der Datenbank gespeichert sein.
    Sie ließ sofort das Suchprogramm laufen.
    Auf der linken Seite das gesuchte Gesicht des Mannes liefen in Sekundenbruchteil auf der anderen die gespeicherten Profile ab.
    Der Abgleich könnte jedoch eine Weile gehen.
    Als sie aufblickte stand Michael neben ihr und schaute mit versteinertem Gesicht auf die Gestalt.
    „Was ist? Hast du einen Geist gesehen.“

    Michael war mit seinen Gedanken jedoch nicht in der Gegenwart. Er war beim Anblick des Mannes weit in die Vergangenheit gerückt und durchquerte die Urwälder von Vietnam.
    Er war ein Einzelgänger, schon immer gewesen und ein Partner akzeptierte er nur wenn er dazu gezwungen wurde.
    Der Mann an seiner Seite war ihm zugeteilt worden.
    Nun suchten sie das Lager der Vietcongs.
    Nicht unweit konnte er ein Dorf unterhalb sehen.
    Cornell Gray wies auf die zusammen geschusterten Hütten und hob sein Gewehr.
    Michael jedoch wollte nicht auf zivile Personen schießen.
    Er drückte den Lauf von Gray herab und schüttelte den Kopf.
    Mit ein paar Zeichen bedeutete er ihm, dass sie sich trennen sollten, und das Dorf umgehen.
    Darauf hatte er Gray lange nicht mehr gesehen.
    Erst als er gefangen worden war, hatte er ihn wieder getroffen.
    Was auch immer geschehen war, Gray war übergelaufen und arbeitete mit dem Feind.
    Bei seiner Flucht hatte er Gray höchstpersönlich die Narbe zugefügt.

    Michael schüttelte sich und wachte wieder aus seiner Erstarrung auf.
    „Du brauchst nicht nach dem Namen zu suchen. Das ist Thomas Gray.“

  • "Thomas Gray?", fragte Devon misstrauisch, "Ich dachte, der wäre aus Vietnam niemals zurückgekehrt."
    "Das sind einige nicht", gab Michael zu, "Doch nur die wenigsten davon standen auf der Gehaltsliste des KGB. Der Colonel war Doppelagent und als er nach Vietnam abkommandiert wurde, um Charly auszuräuchern, war das die perfekte Gelegenheit, eine Menge Geld damit zu machen, unsere Truppenbewegungen zu verraten. Viele gute Männer verloren damals ihr Leben wegen dieser Ratte."
    "Davon ist in den Akten nichts zu finden", sagte Bonnie, die einige Berichte auf ihrem Computer aufgerufen hatte.
    "Selbstverständlich nicht", sagte Devon, "Das haben die Kollegen vom amerikanischen Geheimdienst sauber unter den Tisch gekehrt. Es kamen schon genug Skandale ans Licht, die die Bevölkerung gegen den Krieg aufgewiegelt haben. Es stellte sich heraus, dass Gray schon in der Grundausbildung vom KGB angeworben worden war. Man wollte nicht zugeben, dass es ein feindlicher Agent in den Rang eines Colonels geschafft hatte, aber zahlreiche Glanztaten seinerseits, die zu seiner schnellen Karriere beigetragen hatten und ihn zum Volkshelden machten, erschienen auf einmal in einem anderen Licht. Die Sowjets hatten da wohl etwas nachgeholfen. Ihn für gefallen zu erklären war die einfachste und sauberste Variante."
    "Sie wissen erstaunlich gut Bescheid, Devon", gab Michael zu, der es sich auf KITTs Motorhaube bequem gemacht hatte. Nach den Ereignissen und Enthüllungen der letzten Tage suchte er die sichere Nähe seines Partners.
    Devon hatte sich auf einen bequemen Reisesessel gesetzt, der im hinteren Teil des SEMI, der mobilen Kommandozentrale der Foundation, befand.
    "Ich habe auch eine nicht ganz unbewegte Vergangenheit."
    "Davon müssen sie uns irgendwann mal erzählen, Devon", meinte Bonnie und sah mit einem vielsagenden Blick zu Michael hinüber.
    "Eher nicht", sagte Devon und sah für einen Augenblick ins Leere. Michael fragte sich, welche Schrecken sein Chef und Mentor wohl erlebt hatte, als er noch jung gewesen war.
    Michael wusste nicht viel über die Vergangenheit seines Chefs. Nur dass er eine wilde Jugend gehabt hatte, mit Motorradrennen und Schlägereien, und 1943 aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager geflohen war, während er für das britische Militär im Einsatz gewesen war.
    Vermutlich hatte er für den militärischen Nachrichtendienst gearbeitet, aber sicher konnte man sich da vermutlich nie sein.
    "Wie dem auch sei", sagte Michael schließlich, um die betretene Stille zu brechen, "Gray scheint meinen Ausbruch aus dem Gefangenenlager überlebt zu haben, im Gegensatz zu manch anderem, und ist offensichtlich versteckt worden oder selbstständig untergetaucht. Welche Tarnung könnte besser sein, als für tot gehalten zu werden?"
    "Aber warum taucht er nach all den Jahren wieder auf, um Michael zu töten", meldete sich Bonnie zu Wort, "Sinnt er immer noch auf Rache?"
    "Das ist unlogisch, Bonnie. Woher hätte er wissen sollen, dass Michael sich an diesem Tag in dem Krankenhaus befindet?"
    Michael nickte. "Kitt hat Recht, aber etwas anderes ist noch viel unlogischer."
    "Gray kann nicht wissen, dass es sich bei Michael um Michael Long handelt", bemerkte Devon, "Also ist er nicht hier, um sich zu rächen."
    "Nein. Er ist hier wegen des versuchten Diebstahls bei Shelby Industries."
    Michael glitt von der Motorhaube.
    "Devon, Gray wird über Leichen gehen, um den Wagen zu kriegen. Und er wird ihn kriegen. Diese Mistkerle sind zu allem fähig. Sie wollten mich als einzigen Augenzeugen wohl im Krankenhaus beseitigen."
    "Sie haben Recht, Michael, das alles ist eine Nummer zu groß für uns. Ich werde Shelby anrufen. Wir schalten das FBI ein. Die sollen sich auch um den Personenschutz von Miss Stone kümmern."
    Sie war also nicht verheiratetet, bemerkte Michael und öffnete KITTs Fahrertür. "Und in der Zwischenzeit werde ich mal versuchen, ob ich nicht etwas über unseren alten Freund, den Colonel, herausfinden kann."
    Devon sprang auf: "Michael, Sie sind dem Tod gerade erst entkommen. Fordern Sie Ihr Glück nicht heraus."
    Michael musste über die besorgte Miene seines Freundes leicht schmunzeln. Es tat gut, anderen Menschen so am Herzen zu liegen.
    "Keine Sorge, ich komme schon wieder."
    "ich werde dafür Sorge tragen", sagte KITT.
    Die Laderampe des SEMI öffnete sich langsam und der schwarze Wagen rollte langsam heraus.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (10. Oktober 2011 um 20:16)

  • Carroll Shelby beaufsichtigte die hektische Verladung seines Prototypen.
    Die bisher eingerichteten Sicherheitsvorkehrungen waren offenbar nicht einmal ansatzweise ausreichend gewesen. Seine beste Technikerin lag im Krankenhaus und er war sich nicht mehr sicher, dass er die Bewachung tatsächlich der Foundation alleine überlassen sollte, denn die hatte ja offensichtlich auch versagt.
    Aber er war auch naiv gewesen, dass ein Mann, selbst ein Vollprofi wie Michael Knight, es mit den Mitteln aufnehmen könnte, die Shelbys Konkurrenz auffahren würde.
    Devon hatte ihm versprochen, dass Knight sich jetzt mit den Ermittlungen beschäftigen würde, die Hintermänner zu fassen, statt den einfachen Überwachungsjob zu übernehmen.
    Und Shelby musste einräumen, dass der Trupp Leibwächter, den er engagiert hatte, einen sehr professionellen Eindruck machte.
    Besonders der Anführer, der mit seiner Maschinenpistole neben dem Führerhäuschen des Sattelschleppers stand, machte einen furchterregenden Eindruck. Mit seiner Narbe über der rechten Gesichtshälfte konnte man sich nicht vorstellen, dass sich jemand freiwillig mit ihm anlegen würde.
    Und auch seine Mitarbeiter waren alles ziemlich finstere Gestalten, aber sie wussten, was sie taten
    Ja, Shelby war sich sicher, dass das die richtigen Leute waren, um seinen Wagen bis zu seiner Fertigstellung zu beschützen.
    Mit einem Gabelstapler wurde der Mustang seitlich angehoben und auf den vorderen Teil der Ladefläche gestellt. Sie mussten nur noch das restliche Equipment aufladen und schon waren sie auf dem Weg ins neue Versteck.
    Shelby konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie gerne würde er die Gesichter seiner Konkurrenten sehen, wenn er der Regierung den voll funktionstüchtigen Prototypen vorstellen könnte.

    Michael fühlte sich schon etwas gerädert, als er schließlich in das Büro von Special Agent Anthony Corelli gelassen wurde. Von den zwanzig Stunden Fahrt hatte er immerhin zwölf geschlafen, denn KITT war bequemer als jedes Bett, doch seit er in Fort Lewis in Washington angekommen war, hatte man ihn vier Mal abgetastet und überprüft und anschließend geschlagenen drei Stunden in einem Warteraum sitzen lassen, ehe Corelli schließlich Zeit für ihn fand.
    Als Michael das Büro endlich betrat, fühlte er sich gleich behaglich. Die einladenden Möbel und Andenken, die auf den Schränken standen oder an den Wänden hingen und die von einer abenteuerreichen Vergangenheit erzählten, die zum Teil eng mit seiner eigenen Vergangenheit verwoben waren, lösten in ihm ein Gefühl aus, dass ihn irgendwie erleichterte.
    Erleichtert, dass Tony ihrer gemeinsamen Zeit in der Spezialausbildung und in Vietnam genauso gedachte wie er selbst es tat.
    An den Wänden, zwischen den Bildern von Tony und einigen hochrangigen Offizieren, eines mit dem ehemaligen Präsidenten Gerald Ford, konnte Michael sein Gesicht dreimal sehen.
    Dann musste er sich daran erinnern, dass es seit einigen Jahren nicht mehr sein Gesicht war. Für Tony war er ein völlig Fremder.
    Und sie hatten sich seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen, also war Tony für ihn vielleicht fremd geworden.
    Es dauwerte keine zwei Minuten, da kam Tony auch schon durch die Tür. Er trug einen Anzug und war an den Schläfen etwas ergraut und die eine oder andere nachdenkliche Falte hatte sich in sein Gesicht gebrannt, aber sonst sah er noch genauso aus wie an dem Tag, an dem Michael ihn zuletzt gesehen hatte.
    "Guten Tag, Mr. Knight, was kann ich für Sie tun?"
    Tony huschte an ihm vorbei, um den Schreibtisch herum und setzte sich. Noch in der Bewegung, zog er seine Waffe heraus, entlud sie und warf sie in eine Schublade an seinem Tisch, die er sofort abschloss. Alles nach Vorschrift.
    "Sie kommen schnell auf den Punkt", bemerkte Michael und musste grinsen. Tony hatte sich offensichtlich doch nicht so sehr verändert.
    "Sie stehlen meine Zeit, Mr. Knight. Sehen Sie, ich habe zu arbeiten. Ich unterhalte mich eigentlich nur mit Ihnen, weil mein Chef mich darum gebeten hat."
    Michael setzte sich auf den Stuhl, der auf der anderen Seite des breiten Schreibtisches stand, und nickte. Er hatte den Kommandeur der Basis daran erinnern lassen, welche Rolle er bei der Aufklärung illegaler Waffenverkäufe auf dieser Basis gehabt hatte, und dieser hatte ein gutes Wort beim CID eingelegt.
    Der CID war die Ermittlungsbehörde für die United States Army und deren Mitarbeiter unterstanden somit nicht der direkten Befehlskette der Army. Für ihre Ermittlungen war das sehr wichtig und für Michael öffnete sich so vielleicht ein Aktendeckel über Thomas Gray, der von der Army selbst unter Verschluss gehalten wurde.
    "Ich habe Ihre Bilder betrachtet", begann Michael wieder, "Sie kannten Michael Long?"
    Tony runzelte nachdenklich die Stirn: "Das ist sehr lange her. Ich bin ehrlich gesagt, auch etwas überrascht, dass Sie ihn kannten."
    "Ich habe eine Weile mit ihm zusammen bei der Polizei in Reno gearbeitet. Ein sehr guter Mann, hat mir mal das Leben gerettet."
    "Ja, das konnte er gut." Tony lehnte sich zurück und gönnte sich einen Moment, um in Erinnerungen zu schwelgen.
    Michaels Erinnerung an den Vorfall war von eher schmerzlicher Natur. Er wusste noch, wie er Schüsse hörte, Tony in den Dreck drückte und dann im Lazarett wieder aufwachte, mit einer Metallplatte in der Stirn.
    Zufälligerweise hatte diese ihm selbst einige Jahre später auch das Leben gerettet.
    "Er ging viel zu früh von uns", meinte er schließlich, wirkte aber längst nicht mehr so abweisend. Michael war der Einstieg gelungen.
    "Na schön", sagte Michael, "Ich habe ein gewisses Anliegen und Sie können mir da vielleicht helfen. Thomas Gray."
    Tonys Miene verfinsterte sich. "Die Sache unterliegt der Geheimhaltung. Und ich denke, dass Sie das wissen, weswegen Sie hier bei mir sitzen und nicht vor der Tür des Army-Archivs."
    "Sie wissen selbst, wie schwer es ist, da brauchbare Informationen zu bekommen, wenn man keine Uniform trägt."
    Tony nickte und meinte dann: "Manchmal ist es besser, die Dinge einfach zu vergessen und als erledigt zu betrachten."
    Wieder so ein bedeutungsvoller Ton in der Stimme. Michael fragte sich, was der Grund gewesen war, warum Tony aus der regulären Army ausgeschieden war und nun für den CID ermittelte. Tony hatte die Army geliebt wie niemand anderes, den Michael kannte, und es muss etwas Gravierendes seinen Glauben erschüttert haben, um nun quasi Schnüffler der Dienstaufsicht zu sein.
    "Thomas Gray sollte man nicht vergessen. Ein Krankenhaus in South L.A. ist im Besitz eines Überwachungsvideos, dass sein Gesicht deutlich zeigt."
    "Das ist unmöglich!"
    Michael ließ sich nicht beirren. "Die Foundation für Recht und Verfassung hat Grund zu der Annahme, dass er in einen großangelegten Industriespionage-Skandal verwickelt ist. Und wenn unsere Zeugin an ihren Verletzungen stirbt, ist er vermutlich auch in einen Mord verwickelt."
    Er hatte wirklich alles in die Waagschale geworden, was er zu bieten hatte.
    Tony dachte einen Moment über seine Worte nach und fragte dann: "Was wollen Sie wissen?"
    "Wo war Gray die letzten Jahre und wo finde ich ihn jetzt? Für wen arbeitet er?"
    "Ich werde Sie anrufen, Mr. Knight. Ich werde mich erst etwas schlau machen müssen. Aber falls das stimmt, treten Sie damit vermutlich eine gewaltige Lawine los."
    "Das habe ich mir gedacht." Michael war etwas enttäuscht, dass er keine näheren Informationen hatte sammeln können, aber immerhin mischte sich die Regierung jetzt womöglich ein.
    Grays Tarnung als Toter war hinüber, der Druck auf ihn würde wieder wachsen und vielleicht machte er dann einen Fehler. Mit seinem Gesicht auf allen Fahndungsplakaten würde es für ihn schwieriger werden, sich im Land zu bewegen.
    Sie mussten Zeit gewinnen.
    Nachdem Michael seine Telefonnummer und den Namen des Krankenhauses hinterlassen hatte, ging er zur Tür und als er sie fast erreicht hatte, rief Tony ihm hinterher: "Und Mr. Knight, eins noch. Wenn Sie mich anscheißen, mach ich Sie fertig."
    "Schönen Tag noch, Special Agent Corelli."

    "Haben Sie etwas herausgefunden?", fragte KITT neugierig, als Michael die Fahrertür öffnete und sich in die Polster fallen ließ.
    "Ja, aber nicht das, worauf ich gehofft hatte."
    "Und was haben Sie herausgefunden?"
    "Die Behörden sind fast noch ahnungsloser als wir selbst und offenbar hat Devon noch niemanden beim FBI erreicht. Oder die glauben ihm nicht."
    "Oder es ist einfach noch nicht bis zum CID durchgedrungen."
    Michael warf die Tür zu und startete den Motor.
    "Glaube ich nicht, Partner. Gray war zwar Überläufer und alles und ist vermutlich Sache der großen Jungs vom CIA oder der NSA. Aber schließlich war er auch mal Angelegenheit der Army. Die können nicht nichts wissen, wenn jemand aus den Buchstabensuppen-Vereinen etwas mitbekommt. Aber ich kenne Corelli, der klemmt sich hinter die Sache."
    "Und was jetzt?"
    "Jetzt fahren wir erstmal zurück."

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

    3 Mal editiert, zuletzt von Markus (13. Juli 2013 um 15:17)

  • dann werde ich jetzt auch mal mein kleines debüt starten =) Vorher möchte ich aber sagen, dass ich von der Story bis jetzt begeistert bin. Genau so, wie von dem ersten Teil der Unendlichen Geschichte! macht weiter so !!
    ---------------------------------------------------------------------------
    Auf dem Weg zurück zur Foundation hatte Michael genügend Zeit, über die nächsten Schritte nachzudenken. Da er aber noch zu wenig Informationen hatte, musste er sich schnell von diesem Gedanken trennen.

    Die Sonne ging gerade unter und Michael schlummerte Tief auf dem Fahrersitz. So lange, bis er durch KITT's rufen aufwachte. "Was ist los, Kumpel?" fragte er müde und rieb sich den Schlafsand aus den Augen. "Devon ruft an, Michael". "Gut, stell ich durch".

    Auf einem der beiden Bildschirme erschien Devons Kopf. Sein Gesichtsausdruck war besorgt. "Devon, was ist los? Sie sehen besorgt aus". "Ich habe eben einen Anruf von Carroll Shelby erhalten, Michael..." sagte Devon mit bedrückter Stimme.
    "Ist etwas passiert?" fragte Michael, der sich - nun hellwach - in Richtung des Monitores beugte. "In der Tat, das ist es" sagte Devon. "Mr. Shelby hat eine Gruppe Männer damit beauftragt, den Prototypen in ein Sicheres Versteck zu bringen. Er hat nun seit mehreren Stunden keinen Kontakt mehr zu ihnen. Die Männer sind telefonisch nicht zu erreichen und nun sorgt er sich um den Wagen". "Das klingt Verdächtig..." bemerkte Michael, der seine Stirn runzelte.
    "Wir sind bald wieder zurück Devon, dann können wir mit Sicherheit mehr herausfinden". "Das hoffe ich" meinte Devon. "Vielen Dank, Michael!"

    Das Gespräch wurde getrennt und der Schwarze Wagen fuhr immer weiter in Richtung Heimat.

    -------------------------------------------------------------------------
    so das wars erst mal von mir. Hoffe das es gut genug ist ;) Fröhliches Tippen

  • Michael hatte einige Schwierigkeiten, durch die Sicherheitskontrolle am Tor von Shelby Industries zu kommen, da die Sicherheitsbeamten offenbar sehr nervös waren, doch schließlich gelang es ihm.
    Diesmal fuhr er nicht zu den Lagerhäusern, sondern suchte den Bürokomplex auf, in dem sich der Verwaltungstrakt befand.
    Er parkte in einiger Entfernung zum Eingang, da trotz der fortgeschrittenen Abendstunden noch sehr viele Menschen unterwegs waren, und er noch einen Moment der Ruhe brauchte.
    Er fand mit KITT eine Parklücke, von der aus er das Hauptgebäude betrachten konnte, in dessen oberem Stockwerk Caroll Shelbys Büro lag.
    Darunter waren nur noch in wenigen anderen Fenstern Licht, das meiste spielte sich offenbar in der Chefetage ab.
    "Ich denke, da werden heute Nacht einige Krisengespräche geführt werden", bemerkte Michael nachdenklich, während er durch die Windschutzscheibe starrte.
    Er atmetete tief durch. Langsam setzte die Müdigkeit ein und er wusste, dass er bald wieder ein richtiges Bett brauchte.
    "Okay", sagte er schließlich, "Ich schalte dich auf Überwachung. Zeichne alles auf. Vielleicht sind ein paar Handlager noch auf dem Gelände. Ich will jedes Fahrzeug hier, jedes Gesicht. Jeder Anruf, der rein oder raus geht. Besorg dir die Daten der Überwachungskameras. Check die Daten der Zugangskarten, zeichne die Bewegungsmuster aller Leute auf. Ich will wissen, was gesagt, gehört und gesehen wurde. Besonders in der Chefetage. Wenn es einen Insider gibt, finden wir ihn vermutlich dort."
    "Das sind eine Menge Daten, Michael. Ich bin nicht sicher, ob meine Kapazitäten dafür reichen."
    "Ruf Bonnie an. Die Foundation soll dir helfen."
    "Mit Verlaub, Michael, mir erscheint das wie das Suchen einer Nadel im Heuhaufen."
    Michael öffnete die Fahrertür.
    "Gut erkannt, Partner. Aber vielleicht finden wir etwas. Irgendetwas. Ich werde im Gespräch mit Shelby vielleicht etwas herausfinden können, was uns weiterhilft. Wo wir anfangen können, zu suchen."
    "Und die Informationen der CID?"
    "Wir müssen abwarten. Ich weiß, das gefällt dir ebenso wenig wie mir, aber im Augenblick ist es das einzige, was wir tun können."
    "Alles in Ordnung mit Ihnen?"
    Ein besorgter Klang hatte sich in KITTs Stimme gemischt. Bei einem Menschen hätte man das Intuition genannt oder ein Gefühl. Bei KITT war es eine Auswertung hochsensibler Sensordaten mithilfe komplexester Algorithmen.
    Erschreckend, wie genau sie waren.
    Michael dachte einen Augenblick darüber nach und antwortete dann: "Ich bin bloß müde. Mach dich an die Arbeit. Und das Ganze möglichst unauffällig."
    "Sofort, Michael."
    Michael warf die Tür zu und ging langsam zu dem Bürogebäude hinüber. Er fuhr sich durchs Haar.
    Das Wiedersehen mit Corelli hatte Spuren an ihm hinterlassen, bemerkte er.
    Noch wusste er nicht genau, was es war, aber es war irgendetwas. Selbst KITT hatte es in der Biochemie seines Körpers bemerkt.
    Doch jetzt würde er sich erstmal mit diesem Fall beschäftigen und danach mit seinem Seelenfrieden.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

  • Als Michael durch die Tür kam, sprang Shelby aus seinem Stuhl und stürmte ihm entgegen.
    "Da sind Sie ja endlich. Verdammt nochmal, wo haben Sie gesteckt?"
    "Ich habe an ihrem Fall gearbeitet", gab Michael zurück.
    Shelby stand mit hochrotem Kopf vor ihm.
    "Anscheinend ja nicht schnell genug!"
    "Sie haben uns von dem Schutz des Prototypen abgezogen!"
    Michael wusste, dass sich Shelbys Wut auf sich selbst nun auf die Foundation abgleiten würde, aber er war einfach nicht in der Stimmung, das Ganze einfach herunterzuschlucken.
    "Heyhey!", rief ein Mann, der aus dem Nebenzimmer kam, "Reißen Sie sich zusammen."
    Er war ein kleiner, untersetzter Mann mit Glatze und Zigarrenstummel im Mundwinkel.
    Michael und Shelby atmeten tief durch und starrten ihn an.
    "Na schön", sagte der Mann, "Und wer sind Sie?"
    "Ich bin Michael Knight von der... ."
    "...von der Knight-Foundation für Recht und Verfassung. Ja, ich weiß, ich habe Sie schon erwartet."
    "Und Sie sind?"
    "Detective O'Reilly. LAPD. Raub- und Morddezernat."
    "Ich dachte, dass FBI hätte sich eingeschaltet."
    "Die sind auch mit von der Partie. Wir haben die Befragung der Mitarbeiter hier vor Ort übernommen."
    Michael nickte.
    "Hat sich irgendetwas ergeben?"
    "Nichts, was Sie etwas angeht."
    Caroll Shelby hatte sich wieder an seinen Tisch gesetzt.
    "Detective O'Reilly, die Knight-Foundation arbeitet im Augenblick eng mit uns zusammen. Ich denke, eine Kooperation ist wohl irgendwie nötig."
    Der Polizist winkte ab: "Nichts zu machen. Sie sind eine private Organisation, wir müssen Ihnen gar nichts mitteilen."
    "Hören Sie", sagte Michael, "Ich bin auf Ihrer Seite. Ich will Ihnen helfen, diese Typen zu fassen, und Mr Shelby helfen, sein Auto wiederzubekommen."
    "Sie können alles, was wir Mr Shelby sagen, gerne von ihm hören. Aber ich gebe keine Informationen raus. Erst recht nicht, solange wir mit den Befragungen noch nicht fertig sind."
    "Ich verstehe Ihre Besorgnis", sagte Shelby, "Aber Mr Knight hier... ."
    O'Reilly nahm tatsächlich den Zigarrenstummel aus dem Mundwinkel.
    "Keine Diskussion. Mr Knight, ich würde Sie bitten, sich ebenfalls einer Befragung zu unterziehen. Ich denke, dass das unserer Bereitschaft zur Kooperation doch sehr zuträglich sein könnte."
    Michael verstand, worauf das Ganze hinauslaufen sollte. Und er konnte den Detective verstehen, denn schließlich fischte er auch mit KITT im Trüben. Er würde auch keine Ergebnisse herausgeben wollen, bevor er was handfestes hatte.
    "Natürlich", sagte Michael, "Wie ich sagte, ich bin hier, um zu helfen."
    "Na schön. Ich rufe sie dann gleich herein." O'Reilly ging wieder zur Tür.
    "In der Zwischenzeit", drehte er sich noch einmal herum, "Können Sie sich ja von Mr Shelby hier mit den Informationen versorgen lassen, die er schon weiß."

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte