• Wer hat Schuld an dem Tarifkonflikt? 0

    1. Schell ( GDL ) (0) 0%
    2. Beide zu gleichen Teilen (0) 0%
    3. Mehdorn ( DB ) (0) 0%

    In den letzten Tagen beherrscht der Tarif Konflikt zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der DB die Presse.
    Beide Seiten geben sich Hartnäkig und fühlen sich jeweils im Recht. Wie seht ihr das? Wer hat Schuld an der Eskalation?

  • Ganz eindeutig Manfred Schell durch seine medienverliebte Haltung inkl. blumigen Reden gegen die DB und seine unnötig sture Haltung.

    Verhandelt wird nun mal an einem Tisch und nicht über die Bildzeitung und ich habe kein Verständnis dafür, wenn man nicht mehr in der Lage ist an den Tisch zu kommen und weiter zu reden und zu verhandeln...nein das ganze wird lieber auf den Rücken der Kunden ausgetragen, die zudem die horrenden Lohnforderungen, ferner sie denn durchgesetzt werden, bezahlen dürfen.

    Jahrzente lang waren die Lokführer zufrieden mit ihren Tarifen und asugerechnet ein Jahr, vor der Pensionierung von Manfred Schell, da wird der große Streikhammer rausgeholt und an irgendwelchen realitätsfernen Forderungen festgehalten ohne sich auch nur einen mm zu bewegen. Nein, da hab ich kein Verständnis für. Wenn sich jemand unterbezahlt fühlt bei der DB, der kann auch gerne woanders sein Geld verdienen, es zwingt NIEMAND dass die Lokführer Ihren Job ausführen und jetzt Jahre nach Berufsergreifung zu sagen "oooooh! Ich hab ja soooviel Verantwortung zu übernehmen und hab kaum Freizeit und schlecht bezahlt werde ich ja sowieso!" und ganz nebenbei ein komplettes Land mit Anlauf in die Grütze zu reiten...nein, da hätte ich auch als jemand, der nicht von der Bahn abhängen würde (wie es momentan noch der Fall ist) absolut kein Verständnis.

    Stephan

    Einmal editiert, zuletzt von Schakal (15. November 2007 um 21:50)

  • ich habe das ganze nicht so mitverfolgt,aber ich sage beide ;)

    wenn nicht einer nachgiebt wirds nix.

    ausserdem gehören immer 2 dazu;)

    Gruß Kevin
    <<<Senf gefällig? Kein Problem den geb ich immer dazu, kostet nix extra!>>> :D :P

  • Wenn man sich näher damit befasst, weiss man, dass die GDL nicht "die böse" ist...

    Natürlich ist es schade, dass es erst zu solchen Streiks kommen muss, damit sich (vielleicht) was ändert, allerdings ist das manchmal die einzige Möglichkeit, auf Mißstände hinzuweisen.

    banner.gif

  • hmm....krasses thema...einerseits verstehe ich die gdl total, aber ich finde die forderungen viel zu hoch. wären die forderungen "human" würde ich voll und ganz zur gdl halten. von daher finde ich ich es utopisch, so viel gehalt zu verlangen, wenn es andere berufe gibt, die dann ebenfalls , zu recht, streiken müssten, weil sie für ihre verantwortung,etc auch absolut unterbezahlt sind...bsp: polizisten, krankenschwestern, sozialarbeiter, heilerziheunhgspfleger, etc....

    Stay true xVx

    Einmal editiert, zuletzt von dani_knight (15. November 2007 um 22:28)

  • Zitat

    Original von dani_knight
    hmm....krasses thema...einerseits verstehe ich die gdl total, aber ich finde die vorderungen viel zu hoch. wären die forderungen "human" würde ich voll und ganz zur gdl halten. von daher finde ich ich es utopisch, so viel gehalt zu verlangen


    Dachte ich auch mal, bis ich erfahren habe, wieviel die verdienen... Ich dachte auch erst "30%?!? - spinnen die?" - Aber 30% von "wenig" sind gar nicht mal so viel... besonders nicht, wenn man weiss, wieviel die Bahn-Manager dafür verdienen und wer eigentlich die ganze Veranwortung hat...

    banner.gif

  • ja....da hast du recht. man muss immer sehen wieviel prozent von was. aber die sache ist halt, dass es halt echt auch viele andere "unterbezahlte" berufe gibt, die es sich nicht leisten können zu streiken, aufgrund von menschenleben...

    Stay true xVx

  • Natürlich. Aber die Situation muss ja nicht so bleiben, nur weil sie woanders auch nicht besser ist...

    Die Lokführer haben halt die Möglichkeit zu streiken - und die nutzen sie halt. Das ist weltweit nicht anders. Die deutschen Lokführer sind ja nicht die ersten und auch nicht die letzten, die auf die Idee kommen, zu streiken. Und wenn´s was bringt... warum nicht?

    banner.gif

  • Zitat

    Original von GrandmasterA
    Dachte ich auch mal, bis ich erfahren habe, wieviel die verdienen... Ich dachte auch erst "30%?!? - spinnen die?" - [...]besonders nicht, wenn man weiss, wieviel die Bahn-Manager dafür verdienen und wer eigentlich die ganze Veranwortung hat...

    Nun, ein Bahnmanager hat aber nicht nur die Verantwortung über ein zug mit Leuten drinne sondern über ein ganzes Unternehmen mit ein paar tausend Angestellten, dass ein Manager entsprechend mehr verdienen darf ist für mich nachvollziehbar.

    Nur wer damit nicht leben kann, dass er die Verantwortung eines Lokführers übernehmen möchte und auch nicht damit leben kann, dass die Einstiegsgehälter (!) klein sind, der sollte halt kein Lokführer werden, ganz einfache Sache!

    Und sich dann hinzustellen und die Sache medienwirksam auszuschlachten, damit man als kleines Licht von einer Splittergewerkschaft auch mal ins Fernsehen kommt ist für mich absolut nicht tragbar, auch nicht dass man konsequent nicht mehr zu Verhandlungen bereit ist, sondern der Bahn Forderungen aufdiktieren will.

    Das das ganze jedoch ausgerechnet JETZT alles auffällt, wo reinzufällig Schell nächstes Jahr in Pension gibt, wirkt doch alles irgendwie arg konstruiert, gell?

    Wer fordert denn zu streiks auf? Soweit ich das sehe, sperrt die Bahn nicht ihre Mitarbeiter aus, sondern die GDL streikt aus freien Stücken. Inzwischen ist das Thema ein halbes Jahr halt und irgendwann sollte auch mal einen mediengeilen Gewerkschaftsführer auffallen, dass mehr nun mal nicht drinne ist.

    Wenn man das nun unbedingt bis zum letzten Mann auf den Rücken der Kunden und der Wirtschaft ausfechten möchte, dann soll es so sein. Derjenige, der dann den ganzen Schaden wieder tragen darf sind Dauerkarten Käufer wie ich...an Deinem Statement merkt man zudem imo auch, dass Du nicht täglich mit der Bahn pendeln musst...ich denke wenns der Fall wäre, würdest auch Du ganz anders darüber denken.

    Stephan

  • Mag sein, dass die Lokführer wirklich unterirdisch wenig verdienen, aber 30% sind ein mordsmäßiger Hammer. Dann hätten sie eben früher streiken müssen, um, wie schon hier angesprochen, "humanere" Forderungen zu stellen. Auf einen Schlag 30% sind viel zu viel meiner Meinung nach. Und das mit der wenigen Freizeit und dem ganzen Kram, das wissen die doch nicht erst seit gestern... das wäre ja so, als wenn eine Krankenschwester im Krankenhaus sich über Überstunden aufregen würde.
    Es ist nunmal ein mies bezahlter Job und wenn man den ergreift, wird man eben mies bezahlt. Klar, man kann mehr verlangen, aber man sollte realistisch bleiben.

    Zumal ich glaube, dass die Streikenden in der Bevölkerung keinen wesentlichen Rückhalt finden werden, denn jedem Pendler und anderen auf Züge Angewiesenen pinkeln sie damit ans Bein. Auch wenn sie ihre Erhöhungen durchbekommen, schließlich wird sich das im Fahrkartenpreis niederschlagen.
    Dazumal auch viele den Verdacht hegen, dass damit wieder ein kräftiger Aufschlag an Spritpreisen zusammenhängt, was wiederum einige auf KfZ-Angewiesene stören könnte.
    Streicht man also Auto- und Zugnutzer aus der Gleichung der Unterstützenden bleibt da nicht viel.

    Mich eingeschlossen. Ich sage nicht, dass ich auf Seiten der Bahn bin, aber die Gewerkschaft muss nun jetzt auch mal anfangen, ihre Forderungen etwas herunterzuschrauben, sonst wird das nie was.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

  • Wenn ein Lokführer aber gerade über Harz 4 steht, kann ich sehr gut verstehen, dass die da keinen Bock mehr drauf haben.. und dann sind 30% wirklich nicht viel!
    Ich leide momentan übrigens oft unter den Streiks, wenn ich zu meiner Family nach Hause will. 600km Strecke und wenns gut läuft 7std Fahrzeit..
    Neulich waren es mal eben 9std und ein paar Wochen zuvor habe ich mal schön den letzten Zug nach hause verpasst weil wir 40min Verspätung hatten...

    So gehts nicht weiter!

  • Zitat

    Original von BjörnSH
    Wenn ein Lokführer aber gerade über Harz 4 steht, kann ich sehr gut verstehen, dass die da keinen Bock mehr drauf haben.. und dann sind 30% wirklich nicht viel!

    Ja, nur ergreifst Du dann diesen Beruf? Diese "Überraschung" kommt ja auch nicht in dem Moment wo Du Deinen Vertrag bei der Bahn unterschreibst, sowas hast Du auch vorher gewusst.

    Zumal die Einstiegsgehälter bei 1800 brutto liegen für Lokführer, das ist für mich persönlich fern von Hartz 4 zumal es noch einige Berufsgruppen mehr gibt, die im Schnitt dieses Einstiegsgehalt bekommen.

    Stephan

  • Zitat

    Original von Schakal
    Ja, nur ergreifst Du dann diesen Beruf? Diese "Überraschung" kommt ja auch nicht in dem Moment wo Du Deinen Vertrag bei der Bahn unterschreibst, sowas hast Du auch vorher gewusst.


    Hast du deine Berufsentscheidung nur anhand des Einkommens gefällt? Ich habe das gemacht, wo ich Interesse dran hatte und was mir Spaß gemacht hat, das Einkommen war wichtig, aber erst an zweiter Stelle.

  • Zitat

    Original von Bandit
    Hast du deine Berufsentscheidung nur anhand des Einkommens gefällt? Ich habe das gemacht, wo ich Interesse dran hatte und was mir Spaß gemacht hat, das Einkommen war wichtig, aber erst an zweiter Stelle.

    Nein habe ich nicht, auch wenn mir bewusst gewesen ist, dass mein Einkommen als Systemarchitect doch entscheidend kleiner sein kann für die erste Zeit, als man das "normalerweise" erwarten möchte, weil ja immer noch das Gerücht rumschwirrt dass die Strassen mit Gold gepflastert sind, wenn man in der IT anfängt.

    Sicher habe ich keine großen Verantwortungen zu tragen, jedoch zeitweise auch harte körperliche Arbeit, wenn man im Datacenter arbeitet, zu leisten und wenn es einem nicht recht ist, dass man mit "sehr klein" anfängt (der NRW Schnitt liegt da bei 1800 brutto) dann hätte ich persönlich nicht diese Arbeit ergreifen dürfen.

    Ich persönlich kann sehr gut damit leben, dass es womöglich darauf hinausläuft, dass die ersten, ausgelernten Jahre mager sein werden, jedoch habe ich mich für diesen Beruf entschieden und ich persönlich hab mit diesen "Konsequenzen" zu leben und wenn mir das nicht passt, hätte ich was anderes suchen müssen.

    Um nun wieder auf den Kern zurückzukommen:
    Bei der Berufswahl als Lokführer sollte es einem eigentlich klar sein, dass der Beruf eher schlecht bezahlt ist, man kaum Freizeit hat und zudem Familienplanung unter diesem Beruf ähnlich schlecht ist wie bei Berufspiloten (wenn man mal nur den zeitlichen Aspekt betrachtet), weil deswegen sollte man sich ja auch eigentlich über seinen "neuen" Beruf informieren.
    Und wenn ich das nicht für meinen Wunsch und den Spaß an der Sache hergeben will, dann sollte man sich was anderes suchen und nicht jetzt Jahre/Jahrzente danach halb Deutschland lahmlegen, weil genau das ist auch der falsche Weg, weil schlussendlich - auch wenn die GDL das sicherlich anders sieht - sitzt der Bahnvorstand am längeren Hebel. Mag sein, dass man die Forderungen der Bahn gegenüber rauspressen kann, nur der Boomerangeffekt folgt dann sicherlich einige Jahre danach, weil Linien eingestellt und Personal gestrichen werden muss, weil man horrende Verluste zu tragen hat.

    Und dann will es wieder keiner gewesen sein...

    Ist jedoch auch nur meine Meinung dazu.

    Stephan

    Einmal editiert, zuletzt von Schakal (16. November 2007 um 09:29)

  • BjörnSH - Wie kommst du denn zu einer so unqualifizierten Aussage wie die, dass ein Lokführer knapp über HartZ IV ist?

    Ich arbeite für ein privates Bahnunternehmen in Osnabrück als Lagerist und bekomme nur marginal weniger (2111 Brutto) als unsere Triebfahrzeugführer, die zusätzlich noch die ganzen WE - Aufschläge und Überstunden bezahlt bekommen bzw. abfeiern - also etwa zwischen 2200 und 2700 Brutto je nach anzahl der Schichten im Monat. Ich fühle mich eigentlich überhaupt nicht dicht an der Grenze zu HartzIV.

    Und wenn ich dann noch sehe, dass viele Tf zur DB abwandern weil sie bei uns angeblich weniger verdienen, dann frage ich mich ob nicht besser wir streiken sollten.

    Wer den Beruf des Lokführers wählt weis im voraus, dass er unregelmässigen Schichtdienst hat und das Überstunden an der tagesordnung sind. Da klären einen die lehrlokführer schon drüber auf. Wer was anderes behauptet lügt.

    Und mittlerweile sollte jedem in deutschland wohl klar sein, dass das ganze mittlereile nur noch im Master Schell und die wahrung seiner selbst geht.

    Ich an stelle der Bahn würde keinen Tacken mehr anbieten als mit dem letzten Angebot.

  • Kaum ist die Einigung in Sicht, schon kommt die Nächste Keule. Diesesmal von Mehdorn. Jener hat nun Entlassungen angekündigt sowie erneute Preiserhöhungen.
    In Meinen Augen ist das mehr als Zynisch. Zum einen habe ich den Eindruck, das diese Entlassungen und Preiserhöhungen so oder so gekommen wären, bzw das die Pläne dazu vielleicht schon seit Monaten in den Schubladen lagen und die GDL mit ihren Forderungen Mehrdorn zugearbeitet hat.
    Zumindest kann ich mich dieses Eindrucks nicht erwähren. Hinzukommt, das dies auch als Vorwand genutzt werden soll um bestehende Verträge auszuheblen die eh Mehdorn für seinen Börsengang wie ein Klotz am Bein wirken.


    Zum Anderen soll damit auch eine Botschaft an die Gewerkschaften generell gesendet werden:" Mehr Lohn, bedeutet weniger Jobs! Also haltet die Klappe!"
    Ein sehr Fatales Signal, das nichts anderes in meinen Augen Aussagt, das wenn man seine Rechte in Anspruch nimmt man gleich Dragonisch bestrafft wird , wie hier in dem Fall mit dem Verlust des Arbeitsplatzes.
    Für mich ist das Erpressung und Demontage erkämpfter Rechte, was einfach nicht mehr hingenommen werden kann und darf.


    Und laut weiteren Informationen drohen nun deswegen bereits Neue Streiks, dieses mal von einer anderen Bahngewerkschaft.


    Näheres dazu hier! Klick!

  • Nunja, im Grunde genommen ist es das, was ich persönlich erwartet habe.

    Ich frage mich auch, wieso man nun über einen halben Monat lang hat verhandeln können, ohne dass auch nur einer von beiden pikiert sich zurückgezogen hat und dann erstmal auf beleidigte Leberwurst gespielt hat. Warum ging dieses Verfahren, dass nun angewandt wurde nicht ein halbes Jahr lang auch? Dann hätte man sich das Schmierentheater auch sparen können...und einen von sich sehr überzeugten Gewerkschaftsführer.

    Nun haben sie alle mehr Geld und ihren eigenständigen Tarifvertrag und nun will es wieder keiner gewesen sein...

    Stephan

  • Diverse Print und Online Medien berichten nun, das die Bahn aufgrund des neu ausgehandelten Tarifvertrages mit der GDL nun die Fahrpreise um 4 % erhöhen will. Trotz Proteste von Grünen, FDP und Pro Bahn hat die Bundesregierung Mehdorn gegenüber ihr Vertrauen ausgesprochen.


    Irgenwie fällt mir dazu ein Zitat Wilhelm Busch Zitat ein:

    " Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!"

  • Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das ganze nun ein friedliches Ende genommen hätte:

    Newsmeldung bei N24

    Nun will also die Bahn wieder ab Montag unbefristet streiken...in Anbetracht der Tatsache, dass auch in Köln die KVB nun ab und an auch mal gerne streikt (bspw. morgen für einen Tag) fragt man sich jetzt natürlich als nicht mobiler Auszubildener, wie man früh morgens zur Arbeit kommen soll, wenn von den Öffentlichen Verkehrsmitteln GARNIX mehr fährt.

    Aber das scheinen gewisse Leute bei all den Streitigkeiten immer wieder gerne aus den Augen zu verlieren.

    Stephan

  • Zitat

    Original von Schakal
    Aber das scheinen gewisse Leute bei all den Streitigkeiten immer wieder gerne aus den Augen zu verlieren.


    Eben nicht. Sonst würde den Streik ja niemanden interessieren...

    banner.gif