Benzinpreis auf 5.- / Liter..

  • Na ihr habt wenigstens noch ab und zu bei wichtigen Sachen einen Volksentscheid, und das (zumindest im Vergleich zu uns) nicht zu selten.
    Bei uns wäre das zwar theoretisch auch unter Umständen möglich, aber bei wirklich wichtigen Dingen (wie halt z.B. bei der Katastrophe namens "Euro") verhindern die Politiker einen solchen, weil sie wissen, daß das Volk dann eh anders entscheiden wird als sie es gerne hätten oder es "politisch korrekt" wäre.
    Also in Sachen Demokratie bist Du in der Schweiz definitiv besser dran als wir hier...

    CU,
    Prodatron


    FIVE AMERICAN MOVIE CARS

  • Zitat

    Original von Prodatron
    weil sie wissen, daß das Volk dann eh anders entscheiden wird als sie es gerne hätten oder es "politisch korrekt" wäre.


    ... oder weil sie wissen, dass 90% des Volkes von solchen Sachen keine Ahnung haben und noch nichtmal wissen, wofür "VWL" steht ;)

    Rein aus dem Bauch heraus zu entscheiden, ohne zu wissen, wohin es führen kann, ist halt selten eine gute Idee... Leider wird aber auch so gewählt...

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  • Genau, und weil die Schweizer halt eben meistens nicht aus dem
    Bauch entscheiden, gehen sie schon gar nicht hin.

    Ich für meinen Teil werde auch weiterhin mit dem Auto zur
    Arbeit fahren. Sollte der Dieselpreis massiv ansteigen, so wird
    halt einfach der Anfahrtstarif erhöht und der Kunde muss dafür zahlen.
    So muss es zwangsläufig jede Firma machen, die auf Motorfahrzeuge
    angewiesen ist. Das ist nicht von der Hand zu weisen.

    Aber eben, bis sowas wirklich durchkommt, geht noch viel Wasser
    den Fluss hinunter... Die 3-Spurigen Autobahnen im Kanton Solothurn
    waren auch ein Ding der Unmöglichkeit bis unser Bundesrat
    Leuenberger gegangen ist.. seit dem wird gebaut und erstellt :)

  • Außerdem haben wir nunmal ein System der repräsentativen Demokratie. Das heißt, wir wählen Volksvertreter in der Hoffnung, dass sie sich Vollzeit mit den wichtigen Entscheidungen in diesem Land beschäftigen und sie treffen. Hoffentlich in unserem Interesse.
    Das sie aber in unserem Interesse handeln, heißt nicht unbedingt, dass es offensichtlich auf kurzfristige Sicht auch unser Wille ist.
    Ich als Steuerzahler fände es zum Beispiel auf kurzfristige Sicht klasse, einfach weniger Steuern zu zahlen, denn dann habe ich mehr netto und kann mir ein zweites Auto leisten und den Sprit, jede Strecke, die länger als mein Auto ist, auch fahren zu können.
    Mein Volksvertreter aber sagt: Moment mal, du hast ja gar nicht weit genug gedacht. Du arbeitest Vollzeit und ich kann verstehen, dass du anderen Kram im Kopf hast, aber mich hast du ja gewählt, damit ich mich mit den Situationen befasse, die dir nicht in den Sinn kommen. Wenn du auf einmal Kinder kriegst. Ein Haus bauen willst. Dein Nachbar ein Haus bauen will, das dir Sonnenlicht aus deinem Garten wegnimmt. Du arbeitslos wirst. Deine Frau krank wird. Du barrierefrei verreisen willst. Es dir lieber ist, kein Geld wechseln zu müssen. Dein Arbeitsplatz erhalten bleibt. Auf deinem Weg zur Arbeit Schnee geräumt wird.
    Und dann, welch Überraschung, der unbeliebteste Knackpunkt: Wer das alles bezahlen soll.

    Und wenn ich mir ansehe, wie viele Leute auf den Straßen ins Fremdenfeindliche Horn der Boulevard-Blätter oder eines Thilo Sarrazin blasen oder bereit sind, den Rechtsstaat außer Kraft zu setzen, um mit einem Lynchmob eine Polizeistation zu stürmen, wo ein mutmaßlicher Kinderschänder inhaftiert ist, der sich letztlich sogar noch als UNSCHULDIG herausstellte, dann bin ich froh, dass es noch Politiker gibt, die lieber "politisch korrekt" als populistisch sind, was ihnen vielleicht eine Wiederwahl sichern würde.

    Was aber nicht heißt, dass es nicht auch mal hin und wieder unsinnige Gesetze gibt, ungerechte Lastenverteilungen in der Gesellschaft auftreten oder Steuergelder verschwendet werden. Ein System, das von Menschen für Menschen gemacht ist, ist eben nicht fehlerfrei und wird auch manchmal ausgenutzt.
    Aber die gibt es in allen Schichten der Gesellschaft.
    Vom kleinen Mann ganz unten, der seine Oma nicht tot meldet, um weiter ihre Rente zu kassieren, bis zum Manager, der sein Einkommen in die Schweiz oder auf die Cayman Islands am Fiskus vorbeischiebt.
    Doch im Großen und Ganzen betreiben wir hier Jammern auf hohem Niveau.

    Ich bin sicher, hier kennt auch jeder die uralte BILD-Schlagzeile: "Benzinpreis explodiert: Bald schon 1 Mark" von vor zig Jahren und trotzdem sind heute viel mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Also wird's so schlimm schon nicht sein.
    Die Wähler täten aber öfter vielleicht auch mal gut daran, nicht nur die Plakate zu lesen, die überall hängen, wenn eine Wahl ansteht, sondern mal ins Parteiprogramm der Parteien zu gucken oder sich sonst durch Zeitungen und durchs Internet etwas zu informieren, was einen erwarten könnte, BEVOR sie das Kreuz machen, dann ist der Schock hinterher nicht ganz so groß.
    Wer das aber nach der Bundestagswahl 2009 noch nicht begriffen hat, dem ist vermutlich eh nicht mehr zu helfen.

    Übrigens: Wer nicht wählt, hilft den Falschen.

    "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
    Johann Wolfgang von Goethe

    "Alle Kraft der Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst."
    Johann Gottlieb Fichte

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (27. August 2012 um 00:03)

  • Auch wenn man hier und da mal Meckert, so kann man dies vorbehaltlos Unterschreiben.

    Davon abgesehen, kann manchmal das Meckern helfen einfach mal Dampf abzulassen, ohne dass es irgendjemanden weh tun könnte. ;)

  • Zitat

    Original von Chakotay
    Davon abgesehen, kann manchmal das Meckern helfen einfach mal Dampf abzulassen, ohne dass es irgendjemanden weh tun könnte. ;)

    Das unterschreibe ich gerne! Wir hatten vor etwa 15 Jahren
    in der Schweiz den Fall, dass jemand in ein Ratsgebäude
    eingedrungen ist und einen Haufen Politiker erschossen hat..


    Ich für mich habe meine Lösung für den Dieselpreis von 5.-
    gefunden. Dies würde bei meinem monatlichen Aufwand
    Mehrkosten von 500 SFr. generieren (bei gleicher Fahrdistanz).
    Das heisst, ich werde meinen Stundenansatz um 10.- erhöhen
    und das Problem ist gelöst.

    Gruss

  • Du, Transporter... Ich hätte einen Vorschlag für Dich...

    Sollte der Benzinpreis auf 5 Euro ansteigen, könntest Du das doch eigentlich auf Deinen Anfahrtstarif mit draufschlagen und Deinen Stundensatz erhöhen. Damit wäre das Problem doch für Dich gelöst ;)

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  • Zitat

    Original von Transporter

    Ich für mich habe meine Lösung für den Dieselpreis von 5.-
    gefunden. Dies würde bei meinem monatlichen Aufwand
    Mehrkosten von 500 SFr. generieren (bei gleicher Fahrdistanz).
    Das heisst, ich werde meinen Stundenansatz um 10.- erhöhen
    und das Problem ist gelöst.

    Gruss

    Wie geschrieben :)

  • Zitat

    Original von Chakotay
    Glaub mir, das wird die nicht kratzen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit steckt eher die Öl Lobby in der Schweiz dahinter. Das Öko gefasel ist nur Fassade um es den Leuten besser verkaufen zu können.

    Was soll die Öl-Lobby davon haben, wenn die Abgaben auf Benzin steigen?


    Zitat

    Original von Topolino
    Und noch einen netten nebeneffekt, die Lebensmittel und andere Güter werden auch teurer, den irgendwo müssen die höheren Benzinkosten wieder reingeholt werden. Und per Bahn die fracht zu transportieren ist gar nicht mehr möglich, da unser Bahnnetz jetzt schon überlastet ist.

    1. Wir haben derzeit eher zu geringe als zu hohe Inflation.

    2. Das Bahnnetz könnte schon, wenn man wollte. Oder wofür war die NEAT gleich nochmal?


    Zitat

    Original von Transporter
    Schau mal die Grafik an... vielleicht verstehst du dann wie es läuft!
    Ein Tipp: Wir sind die "Verbraucher" ganz am Ende (Rechts)!!!

    Und die Zahlen in der Grafik hast du dir selbst ausgedacht? Transportkosten machen im Schnitt vielleicht 2% des Produktpreises aus und bestehen ja nicht nur aus Benzin, sondern auch aus Fahrzeug, Chaffeur, Administration... und wenn das Benzin dreimal so teuer wird, das wirkt sich kaum auf den Endpreis aus.

    Vergleiche hierzu: http://www.cep.eu/fileadmin/user…chtstabelle.pdf

    A propos 50% mehr Stromkosten: Ich zahle das heute schon, da ich in meinem Strommix den Dank Subventionen günstigen Atomstrom durch erneuerbare ersetzt habe. Fällt kaum ins Gewicht, ca. CHF 20.-- mehr pro Monat. Man darf nicht vergessen: Die Stromerzeugung macht nur etwa die Hälfte der Stromkosten aus, der Rest ist Transport (Leitungen). Die Lenkungsabgabe betrifft aber nur die Erzeugung.

  • Holla die Waldfee!^^

    Dagegen nehmen sich die 5 Franken von Widmer Schlumpf wie ein Sonderangebot aus. ^^

    Jedoch sollte man sich ein altes Sprichwort zu herzen nehmen : " Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird."

  • Ist nicht auszuschließen. Doch wie auch hier bereits erwähnt wurde, muss man eine Alternative finden, die auch weiterhin die Mobilität der Bevölkerung garantiert und vor allem bezahlbar ist.
    Und dahingehend ist noch nicht der Weisheit letzter Schuss gefallen.

  • Richtig! Gebe ich dir recht! Wenn mir einer ein Elektroauto geben
    kann, dass 800 km Reichweite bringt, 3200l Ladevolumen,
    Standheizung, Klima, Radio / CD und einen Wartungsintervall
    von 30000 km bin ich der erste der einen kauft.. Ach ja, nicht
    über 30000 SFr...